Fossiler Strom immer noch viel zu hoch

BEE: Konventionelle Kraftwerke blockieren Energiewende – starre Restlast reduzieren

„Es ist nicht weiter hinnehmbar, dass konventionelle Kraftwerke die Netze verstopfen, während sauberer Strom abgeregelt wird“, am 11.04.2017 veröffentlichten Monitoringbericht der Bundesnetzagentur. Dieser belege, dass nur ein sehr kleiner Teil des trägen konventionellen Kraftwerkssockels zur Netzstabilität erforderlich und die konventionelle Stromerzeugung weiterhin viel zu hoch sei.

„Der weitaus größte Teil des konventionellen Erzeugungssockels ist netztechnisch nicht erforderlich und blockiert die Einbindung Erneuerbarer Energien. Das BMWi soll die Bundesnetzagentur dazu auffordern, den gesetzlichen Vorrang Erneuerbarer Energien gegenüber den konventionellen Kraftwerken durchzusetzen, anstatt diesem Marktversagen nur zuzuschauen und Berichte zu schreiben“, kritisiert Uphoff.

In den analysierten Stunden hätten laut Monitoringbericht 23 bis 28 Gigawatt konventionelle Stromerzeugung eingespeist. Nur ein kleiner Teil dieser Erzeugung, etwa 3 bis 4,5 Gigawatt, sei jedoch für einen sicheren Netzbetrieb erforderlich.

Besonders starr seien die Atom- und Braunkohlekraftwerke. Die wesentliche Ursache der starren Fahrweise sehe die Bundesnetzagentur in den technischen Restriktionen der Kraftwerke. Zurecht verweise sie darauf, dass die Erneuerbaren Energien in Zukunft immer mehr Systemdienstleistungen übernehmen werden, so Uphoff weiter.

Die Bundesnetzagentur weise auch darauf hin, dass es ökonomische Anreize für die Kraftwerksbetreiber gebe, ihre Kraftwerke selbst zu Zeiten niedriger Börsenstrompreise weiterlaufen zu lassen.

Leider mache die Bundesnetzagentur keine Vorschläge, wie der gesetzliche Einspeisevorrang Erneuerbarer Energie gegenüber konventioneller Erzeugung in der Praxis durchgedrückt werden könne. Genau diese Durchsetzung sei jedoch Aufgabe der Bundesnetzagentur und der Netzbetreiber. Der Verweis darauf, dass 2019 ein weiteres, dann detaillierteres Monitoring folgen solle, greife zu kurz.

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