US-Firmen werden Trumps COP21-Ausstieg ignorieren

Hoffnung: Nicht nur Bundesstaaten und Städte – auch US-Wirtschaft agiert am Präsidenten vorbei

Durch den Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen mögen die USA symbolisch ihren Fuß vom Klimapolitik-Pedal genommen haben – aber die Reaktion ihrer Unternehmen wird wahrscheinlich dafür sorgen, dass die Konsequenzen weniger schlimm sein werden als befürchtet.The Conversation Ein Artikel von Frederik Dahlmann in makronom.de – mit freundlicher Genehmigung

Die allermeisten US-Konzerne wissen, dass so die Zukunft aussieht – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Donald Trumps Entscheidung, aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen, ist von Politikern, Wissenschaftlern, Aktivisten und Klimaexperten verurteilt worden. Einigermaßen überraschend haben sich aber auch einige Großkonzerne kritisch zur Entscheidung des US-Präsidenten geäußert. Neben einigen anderen haben allseits bekannte Firmen wie Apple, General Electric, Google, Facebook, Goldman Sachs, Tesla, Morgan Stanley, PepsiCo, Walmart und Walt Disney allesamt den Ausstieg verurteilt und angekündigt, ihre eigenen Bemühungen zum Schutz der Umwelt nichtsdestotrotz weiterzuführen. Auch US-Bundesstaaten und Städte sowie verschiedene andere Organisationen haben sich dem angeschlossen.

das zeigt, dass Trump vielleicht einen sehr speziellen Teil seiner Wählerschaft damit angesprochen hat, aber viele Amerikaner seinen Schritt ausgesprochen kritisch sehen. Sogar große Ölkonzerne wie ExxonMobil und Chevron haben gegen den Ausstieg argumentiert. Und es ist klar, warum: Der Klimawandel kann nicht ignoriert werden und für diese Firmen ist es besser, wenn sie mit der Zeit gehen – und von diesem Prozess profitieren.

Wettbewerbsvorteile durch Umweltfreundlichkeit

Trump hat gegen das Pariser Abkommen Wahlkampf gemacht. Er argumentierte, dass es eine Last für die amerikanische Wirtschaft sei, weil es Menschen (vor allem Kohlearbeiter) zugunsten anderer Nationen aus ihren Jobs dränge.

Trumps Behauptung, dass Schritte zur Bekämpfung des Klimawandels schlecht für die US-Wirtschaft seien, ist nachweislich falsch.

Natürlich haben alle politischen Entscheidungen in irgendeiner Form Einfluss auf die Unternehmen. Aber die Behauptung des US-Präsidenten, dass Schritte zur Bekämpfung des Klimawandels schlecht für die US-Wirtschaft seien, ist nachweislich falsch, wie etwa das erhebliche Investitions- und Jobwachstum im Bereich der Erneuerbaren Energien in den letzten Jahren gezeigt hat. So arbeiten in der US-Solarenergiebranche inzwischen mehr als doppelt so viele Menschen wie im Kohlesektor.

Tatsächlich gehören viele der größten US-Firmen zu den weltweit innovativsten auf diesem Gebiet. Und es war ihr Engagement im Kampf gegen den Klimawandel, das zu signifikanten (grünen) Produktinnovationen geführt und den Unternehmen zahllose Dollar an Energiekosten gespart hat. Nehmen wir beispielsweise die Firma Campbell Soup: Bis 2020 will der Lebensmittelkonzern seinen Umweltfußabdruck inklusive seines Kohlendioxidausstoßes um 50% reduzieren. Bei den verschiedenen Initiativen des Unternehmens geht es um die Reduzierung von Abfällen und Verpackungsmaterial sowie um einen geringeren Wasserverbrauch, auch wurden bereits Verbesserungen beim Transport und beim Umgang mit Rohmaterialien und Zutaten erreicht.

Folgt: Trumps Sorge gilt einem einzigen Sektor – der Kohleindustrie