VDI-Empfehlungen für die 19. Legislaturperiode

Stellungnahme zur Bundestagswahl 2017

Wie können wir die technische Allgemeinbildung in Deutschland stärken? Welche wichtigen Leitlinien muss die Politik in der nächsten Legislaturperiode beschließen, um die Energiewende erfolgreich umzusetzen? Was müssen wir tun, um die Übergänge von der heute vorwiegend analogen in die digitale Wirtschaft zu managen? Antworten auf diese und weitere Fragen hat der Verein Deutscher Ingenieure VDI in seiner neuen Stellungnahme „Empfehlungen für die 19. Legislaturperiode“ formuliert.

Gute technische Bildung und Nachwuchsförderung sind wichtige Voraussetzungen, um Deutschlands Stärke als erfolgreicher Innovations- und Technikstandort dauerhaft zu sichern. Länderspezifische Lösungen sind hierbei nicht zielführend. Stattdessen empfiehlt der VDI eine gemeinsame Strategie aller bildungspolitischen Akteure in Bund und Ländern, um diese Gemeinschaftsaufgabe meistern zu können. Der Bund muss in der Bildungspolitik noch viel mehr Verantwortung übernehmen. Der VDI begrüßt daher, dass sich die Bundesregierung zukünftig bei der technischen Ausstattung aller Schultypen mit Breitbandanbindung und Geräten finanziell engagieren will.

Bei der Umsetzung der Energiewende sieht der VDI die nächste große Herausforderung in der optimalen Integration der hohen Anteile von Strom aus fluktuierendem Wind- und Solarstrom. Die Sektorenkopplung spiele daher eine wichtige Rolle für die Energiewende. Zur Einhaltung der Zwei-Grad-Grenze genüge es nicht, den Anteil fossiler Energieträger nur in der Stromerzeugung deutlich zu reduzieren. Alle Sektoren müssten hierzu einen signifikanten Beitrag leisten. Das bisherige Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) habe es ermöglicht, den Anteil der erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung auf das heutige Niveau zu heben. In den kommenden Jahren müsse die Marktintegration der Erneuerbaren weiter forciert werden, bis sie sich ohne Unterstützung im Markt behaupten könnten. Der VDI empfiehlt darüber hinaus eine teilweise Zuordnung der EEG-Umlage auf den Verkehrs- und den Wärmesektor, um die Sektorenkopplung zu fördern.

Im Gebäudesektor bedarf es nach Meinung des VDI eines Neustarts, um endlich dessen große Potenziale für den effizienteren Umgang mit Energie zu heben. So empfiehlt der VDI neben wirksamen steuerlichen Abschreibungsmodellen für Energieeffizienzmaßnahmen im Gebäudebestand und Neubau auch mehr Transparenz und wirtschaftliche Attraktivität bereits bestehender Fördermaßnahmen.

Die digitale Transformation prägt mittlerweile viele Bereiche unserer Gesellschaft. Sie erfordert von der Wirtschaft ein Umdenken von klassischen hin zu digitalen Geschäftsmodellen, in denen sich neue Wertschöpfungsketten entwickeln können. Aus Sicht des VDI werden in den kommenden Jahren die Weichen für die Gestaltung vernetzter Wertschöpfungsketten, Technologien und Arbeitstätigkeiten gestellt. Dies erfordert zuerst Investitionen in den Ausbau leistungsfähiger digitaler Infrastrukturen und Hochgeschwindigkeitsnetze“, betont der VDI. Ein weiterer Baustein für den Erfolg der digitalen Transformation sind Investitionen in die digitale Bildung sowie angepasste Aus- und Weiterbildung. Der VDI fordert daher eine gemeinsame Kraftanstrengung von Bund und Ländern zur Stärkung der digitalen Bildung in Deutschland.

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