Diesel-Hardware-Umrüstungen funktionieren doch

Autobosse sagen die Unwahrheit

Die markig-trotzigen Worte von VW-Chef Matthias Müller vom Diesel-Gipfel (siehe: solarify.eu/der-berg-gebiert-eine-maus) klingen einem noch im Ohr: Die Hardware-Nachrüstung von Dieselmotoren gehe nicht und zweitens sei sie zu teuer. „Angebot“ statt dessen: Das Problem sollte mit billigen Software-Updates gelöst werden. Nun hat der ADAC festgestellt, dass die Hardware-Systeme für SCR oder NOx-Kat schon seit Jahren in den Regalen von Audi, BMW, Mercedes und VW liegen. Die Hardware-Nachrüstung wäre also sehr wohl möglich.

ADAC-Technikchef Reinhard Kolke sagte laut auto-motor-sport und Süddeutscher Zeitung: Viele gängige Diesel würden schon seit Jahren gegen Aufpreis mit einer höherwertigen Abgasreinigung verkauft. „Diese Abgasreinigungssysteme sind zugelassen und können verbaut werden“. Doch das wissen die Millionenverdiener in den Chefstühlen der Automobilkonzerne nicht – oder doch? Die Software ist halt einfach billiger.

Laut SZ-Autor Max Hägler wird nämlich „das bisschen Software kaum reichen“, jedenfalls nicht, wenn es gelte, drohenden Fahrverboten entgegen zu wirken. Der ADAC habe Ersatzteilkataloge vieler deutscher Euro 5-Dieselautos durchgesehen und festgestellt: Für viele dieser jungen Gebrauchten gebe es bereits fertige Abgasreinigungssysteme – sie seien in Kombination mit einem bestimmten Motor oder als Sonderausstattung angeboten worden – und das seit mindestens sechs Jahren für die meisten Dieselmodelle SCR-Systeme – Abgasreinigungsanlagen, die mittels Harnstoff (im Handel unter dem Namen Adblue) sehr effektiv Stickoxide filtern.

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann wolle die Industrie in die Pflicht nehmen. „Die Software-Nachrüstung wird nicht reichen, um die Luftqualität in den Städten zu verbessern“, sagte er der SZ: Es brauche „auch hardwareseitige“ Lösungen. „Ich gehe davon aus, dass dieses Thema nach der Bundestagswahl endlich auch vom Bund angegangen wird“.

->Quelle und kompletter Artikel: sueddeutsche.de/abgasskandal-hardware-umruestungen-fuer-diesel-funktionieren-doch