Biogas vermeidet 20 Mio. t CO2 pro Jahr

Fachverband Biogas veröffentlicht Branchenzahlen für 2016

Nach den am 12.10.2017 vom Fachverband Biogas in einer Medienmitteilung vorgestellten Branchenzahlen sind im vergangenen Jahr 205 neue Biogasanlagen ans Netz gegangen – 186 davon güllebasiert. Allerdings wurden auch zehn Anlagen stillgelegt. In der Summe kommen diese Anlagen auf eine Leistung von 45 MW, wobei 37 MW tatsächlich Strom erzeugen, und 8 MW „überbaut“, also flexibel eingesetzt werden.

„Insgesamt ist das Wachstum bei den Neuanlagen im Vergleich zu früheren Jahren nach wie vor sehr gering. Zum Glück investieren viele Betreiber in die Flexibilisierung ihrer Anlagen. Diese Investitionen wie auch das Exportgeschäft ermöglichen den Anlagenbauern derzeit das Überleben“, erklärt der Präsident des Fachverbandes Biogas, Horst Seide.

Vor dem Hintergrund der in dieser Woche bekannt gewordenen BMUB-Zahlen (siehe solarify.eu/hendricks-raeumt-klimaversagen-der-regierung-ein), denen zufolge die Bundesregierung das bis 2020 selbst gesteckten Klimaziel krachend verfehlt, weist der Präsident des Biogasverbandes auf die Klimaleistung von Biogasanlagen hin: „Wir vermeiden mit unseren Biogasanlagen jedes Jahr CO2-Emission in Höhe von 20 Millionen Tonnen. Dieser Trend wird durch den vermehrten Zubau von Güllekleinanlagen noch ansteigen.“ Denn diese sind bekanntlich besonders effizient bei der Vermeidung von Treibhausgasemissionen. „Wenn wirklich, wie von der Kanzlerin versichert, alles dafür getan werden soll, die Klimaziele zu erreichen, müssen in den Koalitionsvereinbarungen Maßnahmen vereinbart werden, die einen klaren Pfad zur CO2-Vermeidung durch Biogas festlegen“, fordert der Präsident.

Vorgaben zur Flexibilisierung wirken sich aus

Die von Horst Seide erwähnten Investitionen in die Flexibilisierung spiegeln sich im Leistungszubau der bestehenden Anlagen wider. Viele Anlagenbetreiber gehen den Weg der Flexibilisierung und rüsten ihre Bestandsanlagen auf. Dies zeigt sich durch Zusatzinvestitionen in Gasspeicherkapazitäten und BHKW-Leistung. Insgesamt haben die Bestandsanlagen 2016 eine zusätzlich überbaute Leistung von 175 MW installiert. Zusammen mit den Neuanlagen bedeutet das für die Biogasbranche einen Zubau von 219 MW, wovon 183 MW flexibel und damit ohne eine Erhöhung der erzeugten Strommengen betrieben werden.

Folgt: „Neue anspruchsvolle Rahmenbedingungen schrecken nicht ab“