Klimaschutz auf Kosten der Wälder?

Aus Bäumen wird Strom und Wärme produziert

Das Umweltbundesamt warnte am 09.01.2018 davor, Bioenergie in der EU mit der Novelle der Erneuerbare-Energien-Richtlinie zunehmend weiter zu nutzen, denn der Klimaschutz profitiere davon nur minimal oder werde sogar negativ beeinflusst. Hintergrund sind die zu schwachen Klimaschutzkriterien für Energie aus Biomasse, die dazu führen könnten, dass Klimaschutz nur auf dem Papier betrieben wird.

Kaminholz – Foto © Veronika Neukum für Solarify

Der Grund: Das Ziel der Novelle der Erneuerbare-Energien-Richtlinie, Bioenergie verstärkt zu nutzen, um bis 2030 das anvisierte Ziel von 27 Prozent Erneuerbarer Energien zu erreichen, droht, mit einer Intensivierung der Waldbewirtschaftung einherzugehen. Für den Klimaschutz kann das aber ein gravierendes Problem sein: Wer viel Biomasse verbrennt, müsste diese CO2-Freisetzung eigentlich in anderen Bereichen kompensieren, bis seine CO2-Emissionen durch einen Neuaufwuchs wieder ausgeglichen sind. Statt dies vorzusehen wird in der Berechnungsmethodik der Novelle jedoch eine verbleibende CO2-Schuld aus der forstlichen Intensivierung schlicht aus den Berechnungen ausgeschlossen. So riskiert die Novelle umwelt- und klimapolitische Ziele zu verfehlen, obwohl auf dem Papier alles im grünen Bereich zu sein scheint.