Mieterstrom-Exempel

Naturstrom baut in Tübingen

Der Ökostromversorger naturstrom AG realisiert am Alten Güterbahnhof in Tübingen derzeit sein bisher größtes Mieterstromprojekt: ein völlig neues Stadtquartier mit 156 Mietwohnungen. Auf den Dächern von zwei Gebäudekomplexen am alten Güterbahnhof werden Solaranlagen installiert, die zusammen 230 kW leisten.

PV-Dachprojekt von naturstrom – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

„Ein Teil der Photovoltaikanlagen wurde bereits fertiggestellt und ans Netz gebracht. Zum Frühsommer hin werden wir mit dem Alten Güterbahnhof unser bislang größtes Mieterstromprojekt, gemessen an der installierten Solar-Leistung, verwirklicht haben“, berichtet Tim Meyer, Vorstand der NATURSTROM AG und Leiter des Bereiches Dezentrale Energieversorgung, stolz. „So profitieren die Mieterinnen und Mieter, unter denen sich vor allem Familien mit niedrigem bis mittleren Einkommen befinden, von einem günstigen und sauberen Stromtarif.“

Dieser Tarif besteht aus einem Mix aus Sonnenenergie vom Dach und Ökostrom aus dem Netz. Für den selbst erzeugten Solarstrom entfallen verschiedene Abgaben und Umlagen. Außerdem fördert der Staat derartige Projekte seit dem vergangenen Jahr mit dem sogenannten Mieterstromzuschlag. Dank dieser Rahmenbedingungen profitieren die Bewohnerinnen und Bewohner von günstigeren Mietnebenkosten.

Errichtet werden die Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von ca. 13.500 m² sowie etwa 1.400 m² Gewerbeflächen durch die Güterbahnhof Wohnungsbau GmbH & Co KG. „Die Güterbahnhof Wohnungsbau ist Teil der pro.b Wohnbau, die 2015 durch pro.b und die Umweltbank Nürnberg AG mit dem Ziel gegründet wurde, qualitativ hochwertigen, energetisch effizienten und vor allem bezahlbaren Mietwohnraum in Ballungsgebieten zu schaffen“, erläutert Geschäftsführer Andreas Stahl. „Mit diesem Projekt reagieren wir auf den enormen Bedarf an preiswerten Mietwohnungen in Tübingen. Dass der Strom zu einem Teil auf dem eigenen Dach produziert wird und die Bewohner ihn über das Mieterstrommodell zu einem vergünstigten Tarif beziehen können, ist dabei ein wichtiger Baustein.“

Der Alte Güterbahnhof setzt auf Nachhaltigkeit – sowohl ökologisch als auch sozial

Schon im März werden die ersten Mieterinnen und Mieter einziehen. Sie profitieren von hohen ökologischen Standards: Denn alle Gebäude werden nach dem Energiestandard KfW-40 umgesetzt. Das bedeutet, dass sie nur 40 Prozent der Energie eines vergleichbaren Referenzgebäudes benötigen. Darüber hinaus werden sämtliche Wohnungen mit einer Lüftung mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Durch den geringeren Energiebedarf werden die Mieter daher finanziell ebenso entlastet wie durch den günstigen Mieterstromtarif.

Auch in sozialer Hinsicht setzen die Höfe 1 und 6 Maßstäbe. Denn 60 Prozent der Wohneinheiten sind Sozialwohnungen und stehen nur Menschen mit Wohnberechtigungsschein zur Verfügung. Auch in die Gewerbeeinheiten ziehen viele Mieter mit sozialem Schwerpunkt ein. Neben der Tübinger Tafel wird der Hof 6 auch den gemeinnützige Verein „Freundeskreis Mensch“ beherbergen. Ein rundum nachhaltiges Konzept also, von dem Mensch und Umwelt profitieren.

Der Alte Güterbahnhof in Tübingen ist nicht das erste und auch nicht das letzte Mieterstromprojekt, bei dem NATURSTROM und pro.b erfolgreich zusammenarbeiten: Bereits im vergangenen Jahr wurden zwei gemeinsame Projekte in Berlin umgesetzt: Eines davon, das Mieterstromprojekt in der Berliner Haasestraße (siehe Foto), wurde sogar von Bundesministerin Brigitte Zypries besichtigt. Weitere Projekte sind aktuell in Planung. Insgesamt hat NATURSTROM schon mehr als 20 Mieterstromprojekte in ganz Deutschland umgesetzt, unter anderem in Regensburg, München und in Berlin.