Heidelberg plant Solaroffensive

Kampagne „Heidelberger Sonnenstrom – Energie vom Dach“ soll PV-Anlagen fördern

Weil derzeit in Heidelberg nur 2,4 Prozent der theoretisch nutzbaren Dachflächen mit Photovoltaik-Anlagen belegt sind, will die Stadt mit einer Solarkampagne 2018 den Ausbau der Photovoltaik in der Stadt voranbringen. Im Fokus stehen dabei die Dachflächen im Stadtgebiet, Zielgruppe seien Hausbesitzer und Eigentümergemeinschaften, wie die Heidelberger Stadtverwaltung am 05.03.2018 mitteilte. Daniel Seeger hat sich für das pv magazine die Heidelberger Pläne genauer angesehen.

Heidelbergs Dächer sollen mit PV bestückt werden – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Die Solarkampagne soll sich demnach aus Förderanreizen, Workshops und Veranstaltungen, aus umfangreichen kostenlosen Beratungs- und Informationsangeboten etwa zu Batteriespeichern, Mieterstrommodellen und Finanzierung sowie aus einer Checkliste für Photovoltaik-Anlagen zusammensetzen.

„Die ersten zehn Hausbesitzer, die eine Photovoltaik-Anlage realisieren, erhalten je 500 Euro Zuschuss“, sagte Sabine Lachenicht, Amtsleiterin für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie, auf Nachfrage von pv magazine. Über ein halbes Jahr erhielten die Bürger auch eine kostenlose Beratung, für die die Stadt einen Betrag von 20.000 Euro in den Haushalt eingestellt habe.

Die Stadt selbst will beim Ausbau der Photovoltaik mit gutem Beispiel vorangehen. „Auf allen Dächern kommunaler Gebäude, wo es technisch möglich ist, werden Photovoltaik-Anlagen realisiert“, sagt Lachenicht. Dazu werde derzeit eine Potenzialanalyse für die Gebäude aller städtischen Gesellschaften erstellt, einschließlich der städtischen Wohnungsbaugesellschaft. Die Ergebnisse sollen im Frühjahr vorliegen. „Über das Projekt nachhaltiges Wirtschaften versuchen wir außerdem Unternehmen dafür zu gewinnen, Photovoltaik-Anlagen zu realisieren“, sagt Lachenicht.

[note Heidelberg will bis 2050 den Energiebedarf um 50 Prozent reduzieren und möglichst viel Strom aus regenerativen Energien produzieren. Aktuell gebe es zu wenig neue PV-Anlagen im Stadtgebiet, um die selbstgesteckten Klimaschutzziele zu erreichen, schreibt die Stadt. Demnach waren im Januar 2018 im Stadtgebiet 694 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 18,5 MW installiert. Diese Anlagen würden mit einem Jahresertrag von rund 16,5 GWh etwa 2,4 Prozent des theoretisch nutzbaren Heidelberger Dachflächenpotenzials von 700 GWh decken. Wie im gesamten Bundesgebiet seien auch in Heidelberg in den vergangenen Jahren weniger neue PV-Anlagen installiert worden.]

Die PV-Aktion soll zunächst auf sechs Monate angelegt werden. Erst müssten noch die zuständigen Ausschüsse des Stadtrats zustimmen. Vorbild und Unterstützer sei Freiburg – hier laufe die Solarkampagne seit 2017.

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