Wissenschaft unerwünscht

Trump benennt als erster Präsident keinen wissenschaftlichen Berater

„In der Regierung Trump ist Wissenschaft unerwünscht. Ratschläge auch“, schreibt Coral Davenport am 09.06.2016 in der New York Times. Während der Präsident sich auf Atomgespräche vorbereitet, fehlt ihm ein enger Berater mit nuklearem Fachwissen – ein Beispiel für die Marginalisierung der Wissenschaft in der Regierungspolitik. Denn während Präsident Trump sich darauf vorbereite, Kim Jong-un aus Nordkorea zu treffen, um über Entnuklearisierung zu verhandeln, tue er das ohne die Hilfe eines wissenschaftlichen Beraters des Weißen Hauses oder eines in Kernphysik ausgebildeten hochrangigen Experten.

Weißes Haus, Washington – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Die Position wissenschaftlichen Beraters im Weißen Haus sei 1941, während des Zweiten Weltkriegs, geschaffen worden, um die Präsidenten in technischen Fragen zu unterstützen – von der nuklearen Kriegsführung bis hin zu globalen Seuchen. Trump ist der erste Präsident seitdem, der keinen wissenschaftlichen Berater beruft. „Als Geschäftsmann und Präsident hat sich Trump stolz von seinen Instinkten leiten lassen“, so Davenport. Dennoch befürchten Teilnehmer vergangener Atomverhandlungen, das Fehlen solch hochrangigen Fachwissens könne ihn in einer der wichtigsten diplomatischen Angelegenheiten seiner Präsidentschaft taktisch benachteiligen.

„Man muss einen bevollmächtigten wissenschaftlichen Berater am Tisch haben“, so R. Nicholas Burns, der unter George W. Bush die Verhandlungen mit Indien über ein ziviles Atomabkommen führte. “ Die andere Seite wird das sicher haben.“

Der Mangel an traditioneller wissenschaftlicher Beratung im Weißen Haus sei nur  ein Beispiel für einen bedeutenden Wandel in der Trump-Regierung: die Marginalisierung der Wissenschaft bei der Gestaltung der Politik der Vereinigten Staaten.

->Quelle und vollständiger Artikel: nytimes.com/climate/trump-administration-science