“Weiterhin dreckige Luft trotz Software-Updates” – Abgasmessungen der Deutschen Umwelthilfe
Laut DUH sind Software-Updates, von den Autoschmieden als Lösung des Dieselskandals gepriesen, relativ nutzlos. Abgasmessungen haben das laut einer Medienmitteilung vom 15.08.2018 belegt: DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch und Abgas-Experte Axel Friedrich teilten im Rahmen einer Pressekonferenz in Berlin
mit, jüngst untersuchte VW-Betrugs-Diesel, Audi und BMW hielten den Grenzwert von 180 mg/km auch nach den Updates nicht ein. Dabei sind Hardware-Nachrüstungen räumlich möglich, finanzierbar und effektiv. Laut Resch und Friedrich drohen angesichts der Ergebnisse weiter Fahrverbote.

[note Jürgen Resch und Axel Friedrich bei PK am 15.08.2018 – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify]
“Ernüchternde” Ergebnisse
Die Ergebnisse der Software-Updates sind mehr als ernüchternd: Bei sommerlichen Temperaturen wurde zwar eine durchschnittliche Verbesserung der Stickoxid (NOx)-Werte um 30 Prozent erreicht. Bei für das Winterhalbjahr typischen Temperaturen wurden aber sogar über 20 Prozent mehr NOx gemessen als vor dem Software-Update. Um die Wirksamkeit der Software-Updates zu bestimmen, wurden ein VW Golf VI Variant (Foto), 1.6 TDI, ein VW Caddy 2.0 TDI sowie ein VW Sharan 2.0 TDI – jeweils Euro 5 – auf der Straße gemessen. Der Grenzwert für NOx liegt bei Euro 5 Fahrzeugen bei 180 mg/km.
[note Der VW Golf stieß vor dem Update 964 mg NOx/km aus, nach dem Update bei +5 bis +10 Grad Celsius immer noch 602 mg/km. Dies entspricht einer Grenzwertüberschreitung um den Faktor 3,3]
[note Der VW Caddy zeigt vor dem Update eine Überschreitung des Grenzwertes um den Faktor 3,7 mit einem Ausstoß von 664 mg NOx/km, nach dem Update wird mit 498 mg/km die Grenzwert-Latte noch immer deutlich gerissen. Bei dieser Messung lagen die Außentemperaturen zwischen +15 und +19 Grad Celsius. Nach dem Software-Update verbrauchte der Caddy 15 Prozent mehr Diesel.]
[note Beim VW Sharan wurden im EKI nach dem Software-Update zwei Messungen bei unterschiedlichen Außentemperaturen durchgeführt. Vor dem Update lagen die Werte bei Außentemperaturen zwischen +22 und +28 Grad Celsius bei 409 mg NOx/km. Nach dem Update und bei +12 bis +19 Grad sanken die Emissionen auf 186 mg/km und lagen damit nah am Grenzwert. Weitere Messungen nach dem Update bei kalten Außentemperaturen zwischen +1 und +2 Grad Celsius ergaben jedoch einen massiven Anstieg der Emissionen auf 498 mg/km, die damit sogar oberhalb des Ausgangswertes lagen.]