Dem Klimawandel begegnen

Tipps zur Anpassung an den Klimawandel

Mit fortschreitendem Klimawandel werden extreme Wetterereignisse wie Starkregen, Hitze oder Dürre häufiger. Der Sommer 2018 zeigt einmal mehr, dass wir uns an die Folgen des Klimawandels anpassen müssen. Strategien dazu erarbeitet das Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung (KomPass) des Umwelt Bundesamtes (UBA). Aber auch jeder einzelne kann etwas tun, um zukünftig besser gewappnet zu sein und Haus, Garten und Gesundheit zu schützen.

Begrüntes Haus in Berlin – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Schutzmaßnahmen gegen Starkregen

Starkregen kann auf dreifache Weise ein Haus gefährden: Oberflächenwasser, dass nicht abfließen kann, gelangt bis an die Gebäudewand und richtet dort Schäden an oder läuft in die Keller. Sickerwasser versickert nicht schnell genug oder nicht richtig und staut sich daher auf, wodurch bei schlechter Kellerabdichtung die Wände feucht werden können. Und durch die enorme Wassermenge und die daraus folgende kurzzeitige Überlastung kann zu einem Rückstau in der öffentlichen Kanalisation kommen.

Maßnahmen und Tipps zur Absicherung  von Haus und Grundstück:

  • Ein Rückstauventil verhindert, dass Wasser aus der Kanalisation zurück in die Leitungen gedrückt wird
  • Kanten und Stufen: Kleine Mauern zur Grundstückseinfassung oder Stufen vor den Hauseingängen verhindern, dass abfließendes Wasser aufs Grundstück und ins Haus gelangt
  • Entsiegelung: Oft hat das Wasser zu wenig Raum, um zu versickern. Wasserdurchlässige Bodenbeläge nutzen oder versiegelte Flächen frei machen
  • Versickerungsanlagen: In einzelnen Fällen bietet sich auch der Bau von Versickerungsanlagen an, die das Regenwasser für kurze Zeit speichern und dann versickern lassen
  • Dachrinnen und Fallrohre: Dachrinnen regelmäßig überprüfen, um Schäden frühzeitig erkennen und beseitigen zu können. Regenrohre müssen eine ausreichende Größe haben, um alles Wasser abfließen zu lassen
  • Für Gartenbewässerung Regenwasser in Tonnen oder Regenwasserzisterne sammeln
  • Überdachung: Mithilfe von großen Dachüberständen und überdachten Eingängen Wassereinfall in Hausnähe reduzieren
  • Abdichten: Wände, Fenster und Türen müssen ausreichend abgedichtet sein, um ein Eindringen des Wassers zu verhindern

Weitere nützliche Tipps enthält die Broschüre „Haus und Grund vor Starkregen schützen“, die die Stadt Worms im Rahmen eines Pilotprojekts des Umweltbundesamtes zur Starkregen-Vorsorge veröffentlicht hat.

Schutz vor Hitze und Sonne

Hitze und Sonne können zur Belastung für die Gesundheit werden. Frühzeitig für ausreichend Schatten durch Jalousien oder Begrünung sorgen. Pflanzen haben außerdem den Vorteil, dass sie durch die Verdunstung von Wasser einen leichten Kühleffekt haben.

An heißen Tagen darauf achten, genügend zu trinken und früh morgens zu lüften. Ausführliche Tipps für heiße Tage finden Sie im Hitzeknigge, den KomPass veröffentlicht hat.

Dachbegrünung

Dachbegrünung ist in vielerlei Hinsicht eine wirksame Maßnahme für die Klimaanpassung: Das Grün hilft, bei Regen und Starkregen Wasser zurückzuhalten und sorgt bei Hitze für einen Temperaturausgleich, weil die Pflanzen durch Wasserverdunstung für Abkühlung sorgen.

Außerdem können Pflanzen Schadstoffe und Staub aus der Luft filtern und Sauerstoff produzieren. Je nach Anlage der Dachbegrünung bietet sie außerdem einen Lebensraum für Insekten.

Dachbegrünung für Flachdächer ist relativ verbreitet. Daher sind Selbstmontagesets oft schon in Baumärkten erhältlich. Auch für Schrägdächer gibt es schon vereinzelt Möglichkeiten, sie zu begrünen.

[note Das UBA rät nicht zuletzt dem geneigten Leser, sich zu vernetzen

Klimawandel ist nichts, womit jeder für sich allein fertig wird. Daher ist es wichtig, sich zusammenzutun – für bauliche Maßnahmen mit Nachbarn oder auch, um aufeinander acht zu geben. Ältere Menschen und Kinder sind am stärksten von Hitze betroffen. Während länger anhaltenden Hitzeperioden sollten Nachbarn auf ältere Menschen ein Auge haben.

Außerdem muss man oft das Rad nicht neu erfinden: Was man selbst machen will, hat ein anderer vielleicht schon ausprobiert. Holen Sie sich Anregungen bei Freunden, Nachbarn oder im Internet. Beim Wettbewerb „Blauer Kompass“ beispielsweise werden regelmäßig die besten Projekte von Kommunen, Vereinen und Unternehmen ausgezeichnet, die einen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel leisten. Alle eingereichten Projekte sowie weitere Ideen, was man konkret gegen die Folgen des Klimawandels tun kann, finden sich in der „Tatenbank“ des UBA.]

->Quelle: Umweltbundesamt.de/dem-klimawandel-begegnen