acatech-Preis PUNKT vergeben

Helga Rietz-Pankoke (NZZ) und Wolfgang Richter (GEO) gewinnen Preis für Technikjournalismus

Der PUNKT – Preis für Technikjournalismus und Technikfotografie geht in diesem Jahr an Helga Rietz-Pankoke für „Die Vermessung der Nachtunruhe“ (Neue Zürcher Zeitung) und Wolfgang Richter für „Dieser Apparat könnte bald ihr Bankkonto knacken“ (GEO). Die PUNKT-Jury würdigt die technisch fundierte Darstellung der Themen – Lärmemission durch Flugverkehr sowie Quantencomputing. Beide Beiträge beleuchten ausgewogen und eindrücklich den Einfluss von Technik auf Individuum und Gesellschaft.

acatech-Preis PUNKT 2018 – Foto © acatech

Was macht Fluglärm mit dem Schlaf der Anwohner? Wie viel Lärm ist zu viel? Helga Rietz-Pankoke beleuchtet in „Die Vermessung der Nachtunruhe“ (Neue Zürcher Zeitung) den Einfluss des nächtlichen Flugverkehrs und seiner Lärmemissionen auf den Alltag der Menschen. Im Mittelpunkt steht eine Feldstudie eines Forscherteams des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die Jury lobt die spannende Erzählweise sowie die eindrückliche Darstellung der technischen Verfahren der Polysomnographie, also der Untersuchung unterschiedlichster Körperfunktionen während des Schlafs. Helga Rietz-Pankoke zeigt fundiert und anschaulich, wie das Forschungsprojekt Methoden aus Medizin, Biologie, Psychologie und Akustik verbindet. Auf vorbildliche Art und Weise erweitert sie diesen Forschungseinblick um gesellschaftliche Dimensionen: Fluglärm als Politikum und als aktuelles Thema des öffentlichen Diskurses.

Dagegen widmet sich Wolfgang Richter einer Technologie, die erst in Zukunft zum Einsatz kommt und sich an der Grenze des menschlich Begreifbaren abspielt. In seinem Beitrag „Dieser Apparat könnte bald ihr Bankkonto knacken“ (GEO) gelingt es ihm, das ebenso komplexe wie visionäre Thema Quantencomputing verständlich darzustellen. Dabei arbeitet Wolfgang Richter nach dem Urteil der PUNKT-Jury neutral und frei von Übertreibungen die technologischen Grundlagen und den Entwicklungsstand des Quantencomputings, das radikale Veränderungspotenzial für Bereiche wie künstliche Intelligenz und Chemie sowie die Auswirkungen auf Sicherheitssysteme heraus. Gerade angesichts der inhaltlichen Tiefe des Beitrags hebt die Jury die sprachliche Qualität und das Lesevergnügen hervor.

Mit 156 Bewerbungen verzeichnet der Journalistenpreis PUNKT in diesem Jahr einen erneuten Einsenderekord. Die PUNKT-Jury hat herausragende Beiträge nominiert, unter denen Sie dann die Preisträgerin und den Preisträger bestimmt hat. Die Preisträgerin und der Preisträger werden am 16. Oktober auf der acatech Festveranstaltung ausgezeichnet.

Folgende Beiträge waren für den PUNKT 2018 nominiert:

Nominierte der Sparte „Tageszeitung“

  • Marc Hasse: „Hamburgs nächste Elbphilharmonie?“ (Hamburger Abendblatt)
  • Helga Rietz-Pankoke: „Die Vermessung der Nachtunruhe“ (Neue Zürcher Zeitung)
  • Marlene Weiß: „Der Weg zur Sonne“ (Süddeutsche Zeitung)

Nominierte der Sparte „Magazin/Zeitschrift/Wochenzeitung“

  • Moritz Aisslinger: „Kann er Gedanken lesen?“ (Die Zeit)
  • Franziska Meister: „Wir essen keine Batterien“ (WOZ Die Wochenzeitung)
  • Wolfgang Richter: „Dieser Apparat könnte bald Ihr Bankkonto knacken“ (GEO)

Die Mitglieder der Text-Jury

  • Volker Markus Banholzer, Studiengangsleiter Technikjournalismus/Technik-PR an der Technischen Hochschule Nürnberg
  • Lilo Berg, Geschäftsführerin Lilo Berg Media und ehemalige leitende Redakteurin der Berliner Zeitung
  • Varinia Bernau, Ressortleiterin Innovation & Digitales der WirtschaftsWoche
  • Heidi Blattmann, ehemalige Ressortleiterin Wissenschaft der Neuen Zürcher Zeitung
  • Patrick Illinger, Ressortleiter Wissen der Süddeutsche Zeitung
  • Andreas Kablitz, Institutsdirektor Romanisches Seminar an der Universität zu Köln
  • Norbert Lossau, Chefkorrespondent Wissenschaft bei Die Welt – Welt am Sonntag
  • Alexander Mäder, freier Wissenschaftsjournalist und Professor an der Hochschule der Medien
  • Helmut Markwort, ehemaliger Herausgeber des Focus
  • Joachim Müller-Jung, Ressortleiter Natur und Wissenschaft der Frankfurter Allgemeine Zeitung
  • Günther Schuh, geschäftsführender Direktor Werkzeugmaschinenlabor WZL an der RWTH Aachen

Mit dem PUNKT – Preis für Technikjournalismus und Technikfotografie prämiert acatech Journalistinnen und Journalisten, die Technik fundiert, verständlich, kreativ und kritisch auf den Punkt bringen und damit die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Technik und Innovation stärken. Die Preise sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Die Kategorien Multimedia und Foto werden – alternierend mit der Kategorie Text – wieder im kommenden Jahr ausgeschrieben. Weitere Informationen zum PUNKT unter www.journalistenpreis-punkt.de

->Quelle: acatech.de/preis-fuer-technikjournalismus-punkt