10 Jahre acatech

HORIZONTE zu Blockchain präsentiert

Seit zehn Jahren berät acatech als Deutsche Akademie der Technikwissenschaften Politik und Gesellschaft. Aus diesem Anlass widmeten die acatech-Verantwortlichen die Festveranstaltung zum Jubiläum am 16.10.2018 der Zukunft. Im Berliner Konzerthaus präsentierte die Akademie die erste Ausgabe ihrer neuen Publikationsreihe „acatech HORIZONTE“ über Blockchain.

Die acatech-Präsidenten sprachen über Themen wie Künstliche Intelligenz und die Arbeitswelten von morgen; Stefan Oschmann (Vorsitzender der Geschäftsleitung von Merck) beleuchtete neue Entwicklungen in den Biotechnologien. Quantencomputing und die Auswirkungen von Fluglärm waren Themen der ausgezeichneten PUNKT-Preisträger.

acatech versteht sich als Arbeitsakademie, die Nutzen stiften möchte. Deshalb stand die Zukunft im Mittelpunkt der Festveranstaltung. Präsident Dieter Spath sagte: „Wir hatten zehn bewegte Jahre, in deren Verlauf wir Zukunftsprojekte wie Industrie 4.0, Smart Services und Lernende Systeme entwickelt, das Akademienprojekt Energiesysteme der Zukunft gegründet und die Innovationsdialoge der Bundesregierung vorbereitet haben. Doch darauf wollen wir uns nicht ausruhen.“ Gesellschaftliche, politische und ökologische Entwicklungen seien eng mit Technologien verbunden. Als Beispiel nannte Dieter Spath die Digitalisierung. Sie verändere den privaten Alltag und unsere Arbeitswelten: „Die Digitalisierung ermöglicht neue Formen der Arbeit, die wir gemeinsam gestalten können. Dabei wird es nicht darum gehen mehr oder weniger zu arbeiten, sondern selbstbestimmter, produktiver und besser.“

acatech-Präsident Karl-Heinz Streibich sprach über Grundbedingungen für das Vertrauen der Bevölkerung in Forschung und Technik: „Der erfolgreiche Einsatz, also die Anwendung von neuen Technologien ist von gesellschaftlichem Vertrauen abhängig. Wir setzen uns dafür ein, dass unsere Gesellschaft den technologischen Fortschritt selbstbestimmt und somit souverän auf Basis objektiver Fakten bewerten kann.“ acatech müsse neue Technologien frühzeitig in die Diskussion bringen und erörtern, welchen Nutzen, in Abwägung der Chancen und Risiken und somit welche Gestaltungsmöglichkeiten sie mit sich bringen. „Dies erfordert zunehmend die Weiterentwicklung zu einer Dialogplattform, die Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft – mit Politik, gesellschaftlichen Organisationen und Bürgerinnen und Bürgern ins offene Gespräch bringt. Auf diese Weise entsteht ein Forum, in dem wissenschaftsbasierte Szenarien und Handlungsoptionen entwickelt werden, aber auch die breite Vertrauensbildung in der Gesellschaft gefördert wird. Beides, guten Rat und einen offenen Dialog, brauchen wir, um etwa neue Anwendungen durch Künstliche Intelligenz im Sinne der Menschen zu gestalten.“

Die neue Publikationsreihe acatech HORIZONTE ist ein gutes Beispiel für das Zusammenspiel von Dialog und technikwissenschaftlichem Rat. In dieser Reihe zeigt acatech Technikfelder, deren Bedeutung sich am Horizont abzeichnen – zu denen aber noch viele Fragen, insbesondere auch in der Gesellschaft offen sind. Die Themen der Horizonte und auch die konkrete Ausgabe zu Blockchain fußt auf einem breit angelegten Dialogprozess. In der ersten Ausgabe beleuchtet acatech, wie Blockchain unsere Zukunft verändern kann.

Stefan Oschmann bei acatech-Festveranstaltung – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Festredner Stefan Oschmann (Vorsitzender der Geschäftsleitung von Merck) sprach über neueste und künftige Entwicklungen in den Biotechnologien – und fragte nach der ethischen Verantwortung von Unternehmen und Wissenschaft für neue Technologien. „Wir stehen heute am Beginn eines neuen Zeitalters. Die Biotechnologie hat das Potenzial, menschlichen Fortschritt in bisher ungekanntem Ausmaß zu erreichen. Damit wir diese Chance ergreifen können, sollten wir die öffentliche Debatte konstruktiv, chancenorientiert und wertebasiert führen. Starke Stimmen wie acatech sind dafür unverzichtbar.“

Anschließend gehörte die Bühne den Gewinnern des PUNKT-Preises für Technikjournalismus und Technikfotografie (s.a.: solarify.eu/acatech-preis-punkt-vergeben). Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr Helga Rietz-Pankoke für „Die Vermessung der Nachtunruhe“ (Neue Zürcher Zeitung) und Wolfgang Richter für „Dieser Apparat könnte bald ihr Bankkonto knacken“ (GEO). Laudatorin und Jurymitglied Lilo Berg (Geschäftsführerin Lilo Berg Media und ehemalige Leitende Redakteurin der Berliner Zeitung) würdigte die technisch fundierte Darstellung der Themen Lärmemission durch Flugverkehr sowie Quantencomputing. Mit dem mit 5.000 Euro dotierten PUNKT – Preis für Technikjournalismus und Technikfotografie prämiert acatech Journalistinnen und Journalisten, die Technik fundiert, verständlich, kreativ und kritisch auf den Punkt bringen und damit die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Technik und Innovation stärken.

acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften

berät Politik und Gesellschaft, unterstützt die innovationspolitische Willensbildung und vertritt die Technikwissenschaften international. Ihren von Bund und Ländern erteilten Beratungsauftrag erfüllt die Akademie unabhängig, wissenschaftsbasiert und gemeinwohlorientiert. acatech verdeutlicht Chancen und Risiken technologischer Entwicklungen und setzt sich dafür ein, dass aus Ideen Innovationen und aus Innovationen Wohlstand, Wohlfahrt und Lebensqualität erwachsen. acatech bringt Wissenschaft und Wirtschaft zusammen. Die Mitglieder der Akademie sind herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Ingenieur- und den Naturwissenschaften, der Medizin sowie aus den Geistes- und Sozialwissenschaften. Die Senatorinnen und Senatoren sind Persönlichkeiten aus technologieorientierten Unternehmen und Vereinigungen sowie den großen Wissenschaftsorganisationen. Neben dem acatech FORUM in München als Hauptsitz unterhält acatech Büros in Berlin und Brüssel

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