Dreimal mehr für Klimaschutz nötig

Georg Ehring: „Keine guten Aussichten unter der Dunstglocke von Kattowitz“

Ausgerechnet im Kohlerevier rund um die polnische Großstadt Kattowitz sei die 24. UN-Klimakonferenz eröffnet worden. Die großen Politiker-Auftritte fehlten dieses Mal. Das sei nur ein Zeichen, warum von diesem Gipfel nicht viel zu erwarten sei, so kommentierte Ehring im Deutschlandfunk.

„Zur feierlichen Eröffnung  der Klimakonferenz waren die Staats- und Regierungschefs der Welt geladen, und hier zeigt sich das Dilemma. Denn gerade einmal zwei Dutzend Staatenlenker statteten Kattowitz einen Besuch ab. Die Chefs der Länder, die besonders viel zur Erderwärmung beitragen, fehlten komplett – China, Russland und Japan, die USA sowieso, aber auch Emmanuel Macron aus Frankreich und Bundeskanzlerin Angela Merkel glänzten durch Abwesenheit. Das ist der Kern des Problems: Viel zu viele stehen hier nach wie vor abseits. Dabei werden die Warnungen der Wissenschaft immer schriller: Selbst zwei Grad Erwärmung sei viel zu viel, die Erde könne in die unaufhaltsame Spirale eines auch von der Natur angetriebenen weiteren Temperaturanstieges geraten. Es ist also dringend geboten, die Erwärmung bei 1,5 Grad zu stoppen, um unabsehbaren Schaden zu vermeiden.“

Zur Einhaltung der 1,5 Grad-Grenze müssten die Anstrengungen verfünffacht werden, rechne UN Environment vor. Bis 2030 müssten die Treibhausgas-Emissionen halbiert werden, „ein verdammt enger Zeitplan“ (Ehring). Um das Jahr 2050 herum müsse die Welt auf null Emissionen kommen – für jede Tonne CO2, die dann noch entweiche, müsse die gleiche Menge der Atmosphäre entzogen werden.

„Drei Jahre nach Paris ist es an der Zeit, die Dimension der Aufgabe ernst zu nehmen und beim Ausstoß von Treibhausgasen endlich die Notbremse zu ziehen. Doch das wird auch in Kattowitz wohl nicht passieren.“

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