KWK-Ausschreibung: enervis rät zur Eile

Wettbewerb könnte sich verschärfen

Laut einer aktuellen Analyse der Beraterfirma enervis, ermöglichen Höchstpreise bei Ausschreibungen im Bereich der Kraft-Wärme-Kopplung attraktive Investitionen in allen Segmenten. Die weitere Entwicklung sei aber von Unsicherheiten geprägt, den Unternehmen wäre daher eine zeitnahe Teilnahme anzuraten, hieß es in einer Pressemitteilung des Unternehmens vom 18.12.2018.

So sei in der konventionellen Auktionsrunde vom Dezember auf eine Ausschreibungsmenge von 76,8 MW ein Angebot von rd. 104 MW gekommen – theoretisch also eine Zunahme des Wettbewerbs gegenüber der Juni-Runde, in der die Nachfrage noch oberhalb des Angebots gelegen habe. Eine Entwicklung, die jedoch partiell dadurch aufgefangen worden sei, dass drei Anlagen wegen Formfehlern von der Teilnahme ausgeschlossen wurden. Trotz dieser Erholung des Angebots seien die die Zuschläge angestiegen, nach enervis-Analysen ein Zeichen dafür, dass sich die Ergebnisse der Auktion von fundmentalen Faktoren ablösten und stärker strategisches Gebotsverhalten den Preis bestimme.

Zweistellige Rendite möglich

Nach enervis Einschätzung könnte sich in Bezug auf die konventionelle Auktion zukünftig der Wettbewerb verschärfen. Von den 73,5 MW Ausschreibungsmenge in der nächsten Runde könnten allein rund ein Drittel bereits aus den nicht-erfolgreichen Projekten dieser Runde gedeckt werden. Hier werde sich die Frage stellen, ob sich die Auktion durch strategisches Gebotsverhalten auf dem jetzigen Niveau einpendele, oder ob der Wettbewerbsdruck doch zunehme. Hierzu Julius Ecke, Prokurist bei enervis: „Kosteneffiziente KWK-Projekte können bei Fördersätzen von rund 5 Ct / kWh zweistellige Renditen erzielen. Eine Teilnahme sollte also auf jeden Fall geprüft werden.“

Die enervis-Auswertungen zeigten auch auf, dass die Ausschreibung innovativer KWK-Systeme erneut von mangelndem Wettbewerb gekennzeichnet gewesen sei. So wäre auf eine Ausschreibungsmenge von 29 MW nur ein Angebot von rund 13 MW gekommen, also weniger als 45 %. Durch die Regelungen zum Ausgleich von Fehlmengen komme es in der nächsten Auktionsrunde zu einem Anstieg der Nachfrage auf immerhin 41 MW. Die innovativen Systeme zeigten folgerichtig einen weiteren Anstieg des Gebotsniveaus. So schöpfe das maximale Gebot die Obergrenze von 12 Ct/kWh fast vollständig aus. „Bei einem Fördersatz von 12 Ct /kWh und 45.000 Vollbenutzungsstunden Förderdauer erhält ein erfolgreiches Projekt eine spezifische Förderung von beeindruckenden 5,4 Millionen Euro pro MW. Eine Höhe, an die wir uns vor dem Hintergrund des Nachfrageüberhangs der nächsten Auktion möglichweise gewöhnen müssen, wenngleich hier das Risiko politischer Eingriffe ansteigt“, erklärte Ecke.

-> Quelle und weitere Informationen: enervis.de/kwk-ausschreibung-vom-dezember-2018