Die New York Times über Gletscherschwund

Millionen Menschen hängen vom Schmelzwasser ab

„Gletscher sind wichtige Wasserquellen für Menschen, Tiere und Pflanzen in Zentralasien. Aber die globale Erwärmung lässt die Gletscher dort und auf der ganzen Welt jedes Jahr schrumpfen,“ schreibt Henry Fountain am 15.01.2018 in der New York Times. Fountain, Klimawandel-Reporter der Zeitung, und Multimedia-Reporter Ben C. Solomon waren nach Kasachstan gereist, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Berggletscher zu sehen. Solarify mit einigen Ausschnittten.

Perito Moreno am Lago Argentino – Foto © Franziska Vogt für Solarify

Gletscher bergen den im Laufe der Zeit zu langsam fließenden Eisflüssen verdichteten Schnee von Jahrhunderten, bis zu etwa 350 Meter dick im Tien Shan-Gebirge und noch dicker in anderen Teilen der Welt. Sie sind nie statisch, sammeln Schnee im Winter und verlieren Eis durch Schmelzen im Sommer. Aber in einem sich erwärmenden Klima übertrifft das Schmelzen die Akkumulation, was zu einem Nettoverlust an Eis führt. Der Tujuk Su-Gletscher, etwas mehr als drei Kilometer lang , wird immer kürzer und dünner. In sechs Jahrzehnten hat er fast einen Kilometer verloren. Aber was in den Bergen im Südosten Kasachstans geschieht, geschieht weltweit.

Die rund 150.000 Gletscher der Welt, ohne die großen Eisschilde Grönlands und der Antarktis, bedecken etwa 500.000 Quadratkilometer der Erdoberfläche. In den letzten vier Jahrzehnten haben sie zweieinhalb Meter Eisschicht verloren. Selbst wenn die Treibhausgasemissionen sofort stark reduziert würden, ginge die weltweite Gletscherschmelze noch lange weiter. Diese große globale Schmelze trägt – wenn auch nicht so stark wie die Ozeanerwärmung – zum Anstieg des Meeresspiegels bei. Sie wirkt sich auf die Elektrizitätserzeugung mit  Wasserkraft aus. Sie führt zu Unglücken wie schnelle, katastrophale Überschwemmungen und Geröll- und Schlammlawinen. Sie verändert Flüsse und Ökosysteme und beeinflusst die Organismen, die sie bewohnen. Doch im Tien Shan-Gebirge sind die größten Auswirkungen auf die Wasserversorgung von Mensch und Landwirtschaft zu befürchten.

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