DLR: Windgeneratoren als Insektizide

BWE: Methodische Schwächen

Wolfram Axthelm, Geschäftsführer Bundesverband WindEnergie, zeigt Schwächen der Studie auf: „Windenergie erzeugt Strom, ohne CO2 und andere Emissionen auszustoßen, welche wissenschaftlich als essentielle Gefährdung für die Insektenpopulationen anerkannt sind. Deutschlandweit wurden durch die Windenergie alleine im Jahr 2018 CO2-Emissionen in Höhe von 72 Millionen Tonnen eingespart. Windenergieanlagen sind im Zusammenhang der Artenentwicklung von Insekten also als Problemlöser zu verstehen, nicht als Problemursache. Die deutsche Windenergie trägt nachhaltig zum Klimaschutz bei und leistet einen wichtigen Beitrag zur Populationserhaltung“.

Denn als größter Faktor des Insektensterbens in Deutschland gelte der flächendeckende und intensive Einsatz von Insektiziden und Herbiziden in der Land- und Forstwirtschaft. Daneben würden auch Stickstoffemissionen aus dem Straßenverkehr, die zunehmende Urbanisierung und Zersiedlung sowie erste lebensraumveränderte Folgeeffekte des Klimawandels als  einander verstärkende Einflussfaktoren genannt. Schließlich werde mindestens seit den frühen 80er Jahren auf das  Phänomen des Insektensterbens hingewiesen – lange bevor Windenergieanlagen in Deutschland in größerem Umfang zum Einsatz gekommen seien. Zudem erfolge der Rückgang der Insektenpopulationen weltweit, also auch in Ländern, die keine Windenergie nutzen.

„Das Insektensterben ist ein ernstzunehmendes Thema für die weltweite Biodiversität. In Deutschland besteht nur unzureichendes Wissen über den tatsächlichen Bestand der Insektenpopulation. Die DLR-Veröffentlichung nimmt lediglich modellhafte Kalkulationen vor und trifft grobe Schätzungen der Biomasse fliegender Insekten. Weder sind das tatsächliche Artenaufkommen noch die geographische Verteilungen berücksichtigt. Die veröffentlichten Feststellungen beruhen damit in ganz wesentlichen Teilen auf Hochrechnungen, denen keine empirisch gesicherte Basis zugrunde liegt. Auch Angaben zum Verhältnis der unterschiedlichen Einflussfaktoren des Populationsrückgangs fehlen in der Veröffentlichung. Sie zielt einseitig auf die Windenergie ab und vernachlässigt den Einfluss der tatsächlich für den Rückgang der Insektenbestände ursächlichen Faktoren (s. Grafik). Dies bedingt, dass sich die Aussagen der Veröffentlichung nicht für die wissenschaftliche Debatte eignen“, kommentiert Wolfram Axthelm.

Solarify meint: Nicht, dass die drei Wissenschaftler ihre Erkenntnisse für sich hätten behalten sollen. Aber sicher wären weniger alarmistische Formulierungen möglich gewesen, Formulierungen, die nicht ab sofort in allen Windgegner-Schriften zitiert werden dürften. Manchmal ist es eben doch wichtig wie etwas wirkt – zumal, wenn das wissenschaftliche Fundament derart dünn ist…

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