Peter lobt Schulze wg. ökonomischer Chancen von Klimaschutz

Klimaschutz als Innovationsmotor

Fast 40 Prozent aller europäischen Patente im Bereich Klimaschutz stammen aus Deutschland, teilte die Bundesregierung aus Anlass des Kongresses „Klimaschutz als Innovationsmotor für die Wirtschaft“ mit. International stehe Deutschland nach Japan und den USA an dritter Stelle und nehme damit eine weltweite Vorreiterrolle ein. Bundesumweltministerin Svenja Schulze eröffnete des Kongress am 21.05.2019 in Heidelberg. BEE-Präsidentin Peter wertete Schulzes Äußerungen positiv.

Bio und Windenergie – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Patente gelten als Messlatte für Innovationskraft, Wissen und Wettbewerbsfähigkeit eines Landes. In Deutschland ist die Zahl der Patentanmeldungen für Klimaschutztechniken seit 1991 laut Bundesumweltministerium mehr als doppelt so schnell gewachsen wie die Zahl aller Patentanmeldungen.

Wettbewerbsfähigkeit durch Klimaschutz

„Klimaschutz zahlt sich dreifach aus. Er treibt Innovation voran, schafft Arbeitsplätze und stärkt Exporte. Klimaschutz ist ein Treiber für moderne Produkte, Verfahren und Dienstleistungen“, sagte Schulze. „Mit konsequentem Klimaschutz sichern wir uns einen Platz in der Spitzengruppe der wettbewerbsfähigsten Volkswirtschaften der Welt. Länder, die das nicht ernst nehmen, werden dagegen weit zurückfallen.“ Mehrere Studien belegten, dass Investitionen in den Klimaschutz sich lohnten. In Deutschland seien allein 2017 rund 1,5 Millionen Menschen im Klimaschutz beschäftigt gewesen, jeder 30. Erwerbstätige arbeite für den Klimaschutz.

Erfreuliche Wirtschaftsentwicklung – Klimaschutzgüter gleich doppelt gewinnbringend

Denn mit umweltfreundlichen Wirtschaftsprodukten lässt sich – so das BMU – Geld verdienen. 2014 beliefen sich die Umsätze für Klimaschutzgüter mit Bezug zu erneuerbaren Energien und sparsamer Energieverwendung auf insgesamt 33 Milliarden Euro. Und das stärkt auch die deutsche Exportwirtschaft: Klimaschutzgüter für gut 100 Milliarden Euro exportierten deutsche Unternehmen im Jahr 2013. Das machte einen Anteil von 9,4 Prozent der Gesamtexporte aus, also fast ein Zehntel. Auch die Einsparung von Energie und Rohstoffen durch neue Technologien lohnt sich: Energieeffiziente Maschinen und Geräte etwa sparten 2013 im Vergleich zum Geräte-Standard von 1995 der Industrie gut zehn Milliarden Euro, privaten Haushalten sogar 13 Milliarden Euro. Damit sind Klimaschutzgüter gleich doppelt gewinnbringend. Gleichzeitig sei zu berücksichtigen, wie sich die Umwelt ohne diese neuen Technologien entwickelt hätte. Auch der sparsame Umgang mit Rohstoffen zeigt Wirkung: So können etwa durch Recycling in der Stahlproduktion 60 Prozent Treibhausgase eingespart werden. Im Jahr 2016 konnten so 20 Millionen Tonnen Treibhausgase vermieden werden und damit Umweltschäden in Höhe von 1,6 Milliarden Euro jährlich.

Lob von BEE-Präsidentin Simone Peter zu ökonomischen Chancen von Klimaschutz

„Der BEE begrüßt die heute von Bundesumweltministerin Svenja Schulze im Rahmen des BMU-Kongresses ‚Klimaschutz als Innovationsmotor für die Wirtschaft‘ getätigten Aussagen zu den ökonomischen Chancen einer klimaneutralen Volkswirtschaft, die durch aktuelle Studien belegt sind. Das BMU setzt damit auf die Impulse, die Klimaschutz für Wachstum und Beschäftigung am Standort auslöst. Industrie, Dienstleistung und Handel können langfristig von den positiven Effekten profitieren, wenn Klimaschutz als Motor für Innovationen, Wertschöpfung und damit auch für Arbeitsplätze genutzt wird.

Erneuerbare Energien sind ein wichtiger Stützpfeiler für Investitionen, Services und Dienstleistungen im Bereich des Klimaschutzes, denn in der Branche wurden nach letzten Erhebungen bereits knapp 340.000 Jobs geschaffen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass der Ausbau nicht weiter erschwert, sondern beschleunigt wird. Hier ist die Politik dringend gefordert, den vielfältigen Technologien in allen Sektoren wieder neuen Schwung zu verleihen sowie Bremsen und Deckel zu lösen. Außerdem müssen Anreize für die Verbindung von Digitalisierung, Plattform-Ökonomie und Dekarbonisierung durch Erneuerbare sektorübergreifend geschaffen werden. Die Erneuerbare-Energien-Branche steht dafür bereit. Der BEE hat kürzlich in seinem Szenario für 2030*) gezeigt, dass sie 2030 über 80 Prozent Ökostrom liefern könnte, der für den Strom-, Wärme- und Verkehrssektor sowie für industrielle Anwendungen zur Verfügung steht. Damit wäre auch ein deutlich höherer Beitrag zum Klimaschutz möglich.“

*)  BEE legt Szenario 2030 zur Umsetzung des 65%-Ziels vor

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) legte am 08.05.2019 in einer Szenariorechnung vor, welche Ausbaupfade für Erneuerbare Energien im Stromsektor notwendig sind, um das 65%-Ziel zu erreichen. Die Bundesregierung hat sich mit dem Koalitionsvertrag Klimaschutzziele für 2030 gesetzt. Um das Sektorziel im Stromsektor zu erreichen, soll bis 2030 der Anteil Erneuerbarer Energien auf 65 Prozent gesteigert werden (solarify.eu/bessere-rahmenbedingungen-erforderlich).

->Quellen: