Steuergutschriften statt Subventionen

Wenn EE-Förderung ausläuft, wäre ein CO2-Preis zwar besser, aber die Politik…

Da in den USA die Erneuerbare-Energien-Förderung Ende 2019 ausläuft, befürworten Experten Steuergutschriften, schreibt Benjamin Storrow von E&E News am 04.06.2019 auf Scientific American. Diese Gutschriften könnten für die gesamte kohlenstoffarme Stromerzeugung gelten. Denn die Förderung Erneuerbarer Energien war eine der wenigen Klimapolitiken, auf die sich Gesetzgeber konsequent geeinigt hatten.

PV und Wind auf Fehmarn – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Zwei Forscher der New Yorker Columbia University, Varun Sivaram und Noah Kaufman, schlagen vor, anstelle der Solarförderung erweiterte steuerliche Anreize für saubere Stromerzeugung vor. Die würden dazu beitragen, neue kohlenstoffarme Technologien in den Markt zu bringen. Der in einem am 03.06.2019 veröffentlichten Papier skizzierte Vorschlag spiegelt die politische Realität Washingtons wieder. Die Autoren würden zwar einen CO2-Preis für die Bekämpfung der CO2-Emissionen vorziehen. Sie räumen aber ein, dass dies zumindest kurzfristig unwahrscheinlich sei, und argumentieren, dass die Politik dann die zweitbeste Option wählen sollte: mehr Lösungen für die Ökologisierung des amerikanischen Stromsektors zu entwickeln.

Washington Kapitol – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

In vielerlei Hinsicht versucht das Papier, verschiedene Vorschläge zu verbinden, die um den Capitol Hill „herum schweben“. Dazu gehören der Vorschlag des demokratischen Senators Ron Wyden aus Oregon, Steuergutschriften für saubere Stromerzeugung und Treibstoffe bereitzustellen, und der Vorschlag eines Energy Sector Innovation Credit-Gesetzes des republikanmischen Abgeordneten Tom Reed, sowie der Aufruf des republikanischen Senators Lamar Alexander aus Tennessee, die Finanzierung der Energieforschung des Bundes zu verdoppeln.

„Wir wollen, dass die Politik Wind und Sonne einerseits ein wichtigen Teil der Geschichte sieht, andererseits aber auch andere wichtige Energietechnologien und Anwendungen, die für ein kohlenstoffarmes Netz wichtig sind“, so Kaufman. „Aber auch darüber hinaus versuchen wir zu betonen, dass Steuergutschriften keine Wunderwaffe sind. Eine unserer drei wichtigsten Empfehlungen ist es, sicherzustellen, dass sie mit einer integrierten und gut finanzierten Innovationspolitik koordiniert werden.“

Die Columbia-Forscher argumentieren, dass sich der Kongress auf die Anpassung von Steueranreizen an die Bedürfnisse eines kohlenstoffarmen Stromnetzes konzentrieren sollte. Sie fordern auch den schrittweisen Abbau der Subventionen im Laufe der Zeit, entweder durch die Festlegung eines Ablaufdatums oder durch die Reduzierung der Kredite bei steigendem Marktanteil einer Technologie. Das verhindert potenzielle Verschwendung und verhindert, dass Unternehmen zu sehr auf Subventionen angewiesen sind. Letztendlich würden die Vorschläge als Brücke fungieren, sagte Kaufman und den Energiesektor bis zur Einführung einer CO2-Steuer unterstützen.

Nachdruck aus Climatewire mit Genehmigung von E&E News. E&E berichtet täglich über die wichtigsten Energie- und Umweltnachrichten unter www.eenews.net.

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