Globaler Kohlenstoffpreis richtet sich nach CO2-Budget

Vorschlag zur weltweiten CO2-Bepreisung

Da die derzeitigen Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels nicht gut koordiniert seien und nicht zur gewünschten Reduzierung der globalen Treibhausgas-Emissionen geführt hätten, schlägt ein Autorenteam aus Coburg und Ingolstadt (Martin Zapf, Hermann Pengg und Christian Weindl) als „kosteneffizientes politisches Instrument“ eine „global und sektorübergreifend einheitlich gültige CO2-Preisgestaltung“ in Form eines Cap-and-Trade-Systems vor: Ein weltweites Emissionshandelssystem sei das am besten geeignete marktbasierte Instrument zur Senkung der globalen Emissionen, um mit einem CO2-Budget die im Pariser Abkommen festgelegte Temperaturgrenze nicht zu überschreiten. Ihr am 02.08.2019 in der Zeitschrift energies von MDPI veröffentlichter Vorschlag für das Design eines solchen Systems sieht weltweite Maßnahmen mit den niedrigsten marginalen Minderungskosten nach einem vordefinierten Reduktionspfad vor.

CO2-Preis – € 50 pro Tonne – Montage © Gerhard Hofmann für Solarify

Zapf et al. wollen mit ihrem Framework mehrere Probleme der heutigen Klimapolitik lösen, wie das Trittbrettfahrerproblem, die CO2-Verlagerung, Rebound-Effekte oder das sogenannte grüne Paradoxon. Die Einführung eines weltweit einheitlichen Instruments zur Festsetzung der CO2-Preise und dessen konkrete Ausgestaltung sollte so bald wie möglich Gegenstand der Politik sein, fordern sie, insbesondere im Rahmen der UN-Konferenzen zum Klimawandel, um eine rasche Umsetzung zu ermöglichen. Wenn ein globales ETS mit einem einheitlichen CO2-Preis eingeführt werden könnte, würden zusätzliche staatliche Regelungen in Bezug auf CO2-Emissionen obsolet werden.

Globales Cap-and-Trade-System

Mit dem Pariser Übereinkommen wurde ein internationales Klimaschutzabkommen geschlossen, um den globalen Temperaturanstieg deutlich unter 2° C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen und Anstrengungen vorzunehmen, um eine Beschränkung auf 1,5° C zu erzielen¹. Aktuelle Studien zeigen mit detaillierten Simulationen, dass die Einhaltung des 1,5° C-Ziels mit bereits vorhandenen Technologien sowie mit geringen Kosten möglich ist² . Die Klimaziele des Pariser Abkommens könnten daher technologisch erreicht werden, soweit effiziente Rahmenbedingungen für den Einsatz dieser Technologien geschaffen werden.

Im Artikel „How to Comply with the Paris Agreement Temperature Goal: Global Carbon Pricing According to Carbon Budgets“ wird ein politisches Instrument zu diesem Zweck vorgeschlagen – ein globales Emissionshandelssystem. Dies basiert auf einer Literaturrecherche zu den verbleibenden CO2-Budgets und einer CO2-Bepreisung. Im Gegensatz zu vielen anderen Publikationen, die sich auf verschiedene politische Instrumente, CO2-Steuern oder internationale CO2-Mindestpreise fokussieren, wird in dem Artikel aufgezeigt , dass ein globales Emissionshandelssystem der am besten geeignete Rahmen ist, um verbleibende CO2-Budgets einzuhalten, die sich auf eine bestimmte Temperaturerhöhung beziehen.

->Quellen: