Chilenische Kohlekraftwerke sollen vorzeitig schließen

ENGIE treibt (mit anderen) Dekarbonisierungsplan voran und will 800 MW bis 2014 stilllegen

Das französische Energieunternehmen ENGIE treibt in Chile seine Dekarbonisierungspolitik weiter voran und nimmt 2024 zwei Einheiten des Kohlekraftwerks von Mejillones (334 MW) vom Netz. Dies geschieht zusätzlich zu den Verpflichtungen, die das Unternehmen bereits in den letzten zwei Jahren eingegangen ist und welche die Schließung von weiteren vier Kohleblöcken in Tocopilla vorsehen. Chiles Energieminister Juan Carlos Jobet hat im Rahmen der COP25 bereits die Schließung angekündigt, und nicht nur die ENGIE-Kraftwerke, sondern auch die von derzeit von AES Gener betriebenen von Ventanas.

Chilenische Kohlekraftwerke sollen vorzeitig schließen – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Engie, AES Gener, Colbún und Enel Chile haben ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet, das vorsieht, die gesamte fossile Stromerzeugung vor 2040 zu beenden. Nach den Worten des bei der COP25 in Madrid: „Das bedeutet die Schließung der Hälfte unserer Kohlekraftwerke und mehr als 50% Reduktion der Treibhausgase im Land bis 2030“. Parallel dazu entwickelt ENGIE für die kommenden Jahre einen Investitionsplan für erneuerbare Energien mit einer Leistung von 1.000 MW, was einer ungefähren Investition von 900 Mio. Euro entspricht.

Jobet dazu: „Dieser Schritt ist sehr wichtig, weil wir es auf eine für die Umwelt und Beschäftigung fürsorgliche Weise tun, und wir haben die Umwandlung aller Kraftwerke vorbereitet, teils in Richtung erneuerbarer Energien, teils über Vorruhestandsregelungen“.

Abschluss von Verpflichtungen auf regionaler Ebene

Im Juni 2019 leistete ENGIE im Rahmen einer freiwilligen Vereinbarung mit der Regierung Pionierarbeit bei der Schließung von zwei Kohleblöcken in Tocopilla (170 MW). Im gleichen Zusammenhang verpflichtete sich das Unternehmen auch nachdrücklich zur Schließung von zwei weiteren Einheiten in derselben Gemeinde (270 MW), die bereits von der Nationalen Energiekommission (CNE) genehmigt wurden und Ende 2021 fertiggestellt werden sollen.

Auf diese Weise wird das Unternehmen bis 2024 die Veräußerung von sechs Kohleblöcken im Land abgeschlossen haben. Hinzu kommen die regionalen Anstrengungen des Energiekonzerns, der in Madrid auch die Schließung der Ilo21-Einheit (135 MW) in Peru meldete und damit in den nächsten fünf Jahren in Lateinamerika fast 1.000 MW stilllegte. Die Schließung der Werke in Chile entspricht einer weltweiten Reduzierung von 3 Millionen Tonnen CO2 oder einer Stilllegung von 20% der Automobilflotte.

Plan für Erneuerbare Energien

Derzeit befinden sich die ersten beiden Projekte (Capricorn Solar Park und Calama Wind Park) bereits im Bau. Ein drittes Projekt (Tamaya Solar Park) wird im ersten Quartal 2020 mit dem Bau beginnen und somit die ersten 370 MW des Plans umfassen. Der Windpark von Calama (162 MW) entsteht 12 km von der Stadt entfernt, in der Region Antofagasta. GES Global Energy Services wird für das Engineering und den Bau der gesamten baulichen und elektrischen Infrastruktur  und für die Abnahme der Energie aus 36 Windturbinen mit einer Leistung von je 4,5 MW und einer Nabenhöhe von 94 Metern verantwortlich sein.

GES schlug eine Gründungslösung vor, die eine Erhöhung der Windturbinen um mehr als vier Meter ermöglicht, um die Produktion des Windparks zu verbessern. Die Bauarbeiten umfassen den Bau der Fundamente und Plattformen für die Windkraftanlagen, mehr als 20 km Straßen und das Umspannwerk. Was die Elektroarbeiten betrifft, so wird GES für das Mittelspannungsnetz, die Umspannwerke und den Anschluss an die bereits bestehende Hochspannungsleitung verantwortlich sein. Die Bauarbeiten dauern zwölf Monate.

Das PV-Kraftwerk Capricornio (97 MWp) wird 35 km von Antofagasta gebaut, GES wird für das EPC (Engineering, Procurement, and Construction) verantwortlich sein, ohne die Hauptausrüstung des Solarfeldes zu liefern, das sowohl die Verbindungsleitung als auch die Unterstationen umfasst. Mit der Besonderheit, dass GES die Spezifikationen, die Überwachung der Herstellung und die Logistik der Anlagen erarbeitet. Dies stellt einen wertvollen Beitrag dar, der sich auf die Bauzeiten des Projekts auswirken wird. GES hat mit den Feinplanungsarbeiten begonnen, der Bau des Projekts dauert ein Jahr.

In diesem Zusammenhang unterzeichnete ENGIE Energía Chile im Einklang mit dem Dekarbonisierungsplan Chiles auch eine Absichtserklärung („Letter of Intent“) mit der Interamerikanischen Entwicklungsbank-Gruppe („IDB-Gruppe“).

Langfristiges Darlehen von bis zu 112 Mio. Euro

Ziel des Darlehens ist die Finanzierung von Investitionen in Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie. Dies steht im Einklang mit der Absicht des Unternehmens, in den kommenden Jahren den Ausstieg aus der Kohle entscheidend voranzutreiben. Bereits im Juni 2019 leistete ENGIE Pionierarbeit bei der Schließung von zwei Kohlekraftwerken in Tocopilla (170 MW) im Rahmen einer freiwilligen Vereinbarung mit der Regierung. Die Schließung der Werke entspricht einer Gesamtreduktion von 3 Mio. Tonnen CO2 oder der Entfernung von 20% der Fahrzeugflotte aus dem Verkehr.

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