Geothermie als Ersatz für fossile Energie

„Erdwärme ist CO2-neutral, erneuerbar und landschaftsschonend“

Das von der Bundesregierung geplante Kohleausstiegsgesetz schafft Verbesserungen für den Ausbau von erneuerbaren Technologien wie der Geothermie. Der Bundesverband Geothermie begrüße die Pläne, sehe aber weiteren Handlungsbedarf bei der Förderung von umweltfreundlicher Fernwärme aus Geothermie. Geothermie nutze die vorhandene Fernwärme-Infrastruktur, sei platzsparend und reduziere den Kohlenstoffdioxidausstoß erheblich, heißt es in einer Pressemitteilung des Verbandes vom 24.01.2020.

Daten des Umweltbundesamtes zeigen die deutlichen Treibhausgaseinsparungen in CO2-Äq [gkWh] im Bereich Wärmeerzeugung – Grafik © UBA

Um die Bürger weiterhin mit Wärme zu versorgen, könne die Erdwärme einen maßgeblichen Anteil der Wärmeversorgung übernehmen. Denn weite Teile der derzeit durch Kohleenergie versorgten Regionen lägen im Norddeutschen Becken und in tief unter der Kohle liegenden Carbonatschichten in Nordrhein-Westfalen, die für geothermische Nutzung äußerst geeignet seien, heißt es weiter. Insbesondere in Nordrhein-Westfalen mit seiner hervorragenden Fernwärme-Infrastruktur könnten geothermische Heizwerke nahtlos die Wärmeerzeugung übernehmen, ohne dass teuer auf andere Energie- und Wärmeversorgungsarten umgestellt werden müsse (Abb. 1).

Erwin Knapek, Präsident des Bundesverbandes Geothermie e.V., erklärt: „Um die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen, ist es notwendig, sofort auf Geothermie als Quelle für Heizenergie umzusteigen. Erdwärme ist CO2-neutral, erneuerbar und landschaftsschonend. Alles Bereiche, von denen die vom Kohlebergbau betroffenen Regionen eindeutig profitieren können.“ Bis 2050 soll der Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch um 60 Prozent steigen. Damit verbunden ist eine Treibhausgasreduzierung um mindestens 80 bis 95 Prozent. Geothermie-Anlagen könnten maßgeblich zum Erreichen dieser Ziele beitragen. Ein weiterer Ausbau verbessere die Klimabilanz Deutschlands und verhindere weitere Umwelt- und Gesundheitsschäden sowie – damit zusammenhängend – erhebliche Kosten an Schadensregulierungen bzw. Strafzahlungen an die EU, falls man die vorgegebenen Klimaziele nicht einhalte, so Knapek weiter.

Gleichzeitig sei angewandte Forschung für Geothermie entscheidend, um Erdwärme weiter international wettbewerbsfähig zu halten. Das neu gegründete Fraunhofer Institut zur Energieinfrastruktur und Geothermie sei ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Knapek erläutert: „Ohne Geothermie wird weder die Wärme- noch die Stromwende gelingen. Die Bundesregierung muss jetzt sicherstellen, dass sie die Energiewende voranbringt.“ Oberflächennahe und Tiefe Geothermie könnten jetzt schon flächendeckend bei Wärmeversorgung und Stromerzeugung eingesetzt werden.

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