„Köpfe müssen rauchen, nicht Schornsteine“

Bedroht Corona den Klimaschutz? Experte beleuchtet Szenario 

Klimawandel und Waldsterben – Angst- und Lamettatriebe an Fichten am Jenner, Berchtesgadener Land – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft für Solarify

Killt Corona den Klimaschutz? Kohleausstieg verschieben, CO2-Bepreisung überprüfen, Emissionsziele für Autos verschieben – aus Wirtschaft und Politik mehren sich solche Forderungen. Bereits geltende und geplante Klimaschutz-Gesetze und -Fördermaßnahmen sollen zugunsten einer Ankurbelung der Wirtschaft vorübergehend ausgesetzt oder ganz zurückgenommen werden. Tatsächlich muss der Neustart der Wirtschaft aber genutzt werden, um Klima- und Umweltschutz den überfälligen Push zu geben. Wie, das beleuchtet die Frankfurter Rundschau in der Interview-Serie „Klima retten“ mit prominenten Experten. Am 27.04.2020 mit Rainer Grießhammer, dem langjährigen Leiter des Freiburger Öko-Instituts. Die Fragen stellte Joachim Wille.

Professor Grießhammer, was bedeutet die Corona-Krise für den Klimaschutz?

Corona hat die Welt verändert. Die Politik hat gezeigt, dass sie schnelle, harte und einschneidende Maßnahmen treffen kann. Die Bürger haben die Maßnahmen mitgetragen und eine erstaunliche Solidarität bewiesen. Und wir alle haben gemerkt, was uns wirklich wichtig ist. Familie und Freunde, emotionale Nähe und Gemeinschaft, Gesundheit, Radeln, Spazierengehen. Und dass wir dauerndes Unterwegssein, ineffiziente Geschäftsreisen und Frustshoppen nicht brauchen. Mit Schutzmasken, Abstandhalten und Impfschutz können wir das Coronavirus bekämpfen, aber nicht die Klimaerhitzung. Und die geht leider ungehindert weiter. 2019 war in Europa das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen im Jahr 1880. Und die Landwirte und Waldbesitzer warnen schon vor der nächsten Dürrekatastrophe. …

->Quelle und weiterlesen: Frankfurter Rundschau/fr.de/wirtschaft/bedroht-corona-klimaschutz-experte-beleuchtet-szenario