Grüner Wasserstoff: B-W forciert Industrialisierung der Elektrolyse

Verbundprojekt gestartet: „Elektrolyse made in Baden-Württemberg“

Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein für die Energiewende. Der klimafreundliche Energieträger wird mit Hilfe der Wasser-Elektrolyse aus Ökostrom erzeugt. Viele große Volkswirtschaften planen derzeit den Einstieg in die Industrialisierung der Wasserstoff-Technologie. Auch Baden-Württemberg möchte in die Produktion von Elektrolyseuren und der dafür erforderlichen Komponenten einsteigen. Ein Projekt unter Federführung des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) ist dazu mit mehreren Partnern Ende April 2020 gestartet. Es soll die Potenziale der Wirtschaft im Südwesten für diesen neuen Technologiezweig nutzbar machen. Gefördert wird das Verbundprojekt vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg.

Grüner Wasserstoff - Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Grüner Wasserstoff – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Die Wasser-Elektrolyse zeichne sich immer deutlicher als eine Schlüsseltechnologie der Energiewende ab. „Sie wandelt erneuerbaren Strom in grünen Wasserstoff, der dann dem Verkehr und anderen Sektoren als klimaneutraler Energieträger oder Rohstoff zur Verfügung steht“, erklärt Marc-Simon Löffler, Leiter des Fachgebiets Regenerative Energieträger und Verfahren am ZSW. „Insbesondere Teilen der Industrie – Stahlherstellung, Chemie, Raffinerien – eröffnet erst grüner Wasserstoff den Weg zur Klimaneutralität“, so Löffler.

Viele Länder, vor allem Japan, China und die USA, drängten in diesen Zukunftsmarkt. Die Nachfrage nach Elektrolyseuren werde stark steigen, schätzen Experten. Für Baden-Württemberg biete die Herstellung ein besonders erfolgversprechendes Betätigungsfeld: Das Land verfüge über einen starken und exportorientierten Maschinen-und Anlagenbau ebenso wie über eine leistungsfähige Komponenten-Zulieferindustrie. Wer sich von diesen Unternehmen in dem Kernelement der Power-to-X-Technologie schnell engagiere, könne sich als einer der Ersten erfolgreich im internationalen Wettbewerb behaupten. Denn der mit einer Vorreiterrolle verbundene technologische Vorsprung könne dazu beitragen, langfristig Marktanteile zu sichern.

Damit die Potenziale im Südwesten für die heimische Industrie rasch erschlossen werden, fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg das Forschungsprojekt „Elektrolyse made in Baden-Württemberg“ (BW-Elektrolyse) mit rund fünf Millionen Euro. Es soll die Industrialisierung der Elektrolyse-Technologie vorantreiben. Partner des ZSW sind die Deutschen Institute für Textil-und Faserforschung (DITF), das Deutsche Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR) sowie die Hahn-Schickard Gesellschaft für angewandte Forschung (HS, Stuttgart).

„Übergeordnetes Ziel von ‚BW-Elektrolyse‘ ist die Stärkung der Zukunfts-und Wettbewerbsfähigkeit baden-württembergischer Unternehmen auf diesem Gebiet“, sagt Marc-Simon Löffler. „Unternehmen im Land soll die Möglichkeit eröffnet werden, sich mit Unterstützung der Wissenschaft im Wasserstoffsektor eine starke Marktposition zu erarbeiten. Wasserstoff soll überall auf der Welt effizient, kostengünstig und nachhaltig mit Elektrolyse-Komponenten aus dem Südwesten erzeugt werden. Damit kann grüner Wasserstoff künftig einen Beitrag zur Wertschöpfung in Baden-Württemberg leisten.

Um zukünftigen politischen Entscheidungen zur Industrialisierung der Elektrolyse-Technologie im Südwesten ein solides wissenschaftliches Fundament zu geben, quantifizieren die Forscher außerdem die erschließbaren Umsatz-, Wertschöpfungs- und Beschäftigungspotenziale im Land. Hieraus entwickeln sie auch Handlungsempfehlungen für die Politik und Industrie zur aktiven Gestaltung des Transformationsprozesse

->Quelle:  Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg/zsw-bw.de/gruener-wasserstoff-suedwesten-forciert-industrialisierung-der-elektrolyse