thyssenkrupp setzt auf Staatsknete

Anstehender Umbau der Stahlwerke auf Wasserstoffeinsatz mit Steuergeld?

thyssenkrupp will Steuergeld für die Umstellung auf grünen Stahl und drängt auf schnelle Entscheidungen. Stahlproduzenten könnten die klimaneutrale Stahlherstellung nicht aus eigener Kraft stemmen. Das sei „eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, meinte der neue Thyssenkrupp-Steel-Chef Bernhard Osburg gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). Er halte es für sinnvoll, dass Corona-bedingt zur Verfügung gestelltes Geld für Zukunftsprojekte eingesetzt werde. Bis zum Geschäftsjahr 2020/21 strebt der thyssen-Chef so schwarze Zahlen an.

Carbon2Chem – altes Stahlwerk Thyssen – Foto © Solarify

Wenn man bis 2030 den CO2-Ausstoß um ein Drittel reduzieren solle, müsse man „jetzt loslegen“, so Osburg. Denn schon 2025 oder 2026 werde die erste Stahlproduktions-Anlage auf Basis von Wasserstoff benötigt, 2030 dann die zweite. Die Corona-Pandemie hat thyssenkrupp schwer in Bedrängnis gebracht. Die Situation sei „brutal“, sagte Osburg. Die Autoindustrie, an die thyssenkrupp etwa die Hälfte des Stahls liefere, habe „eine Vollbremsung hingelegt“. Mittlerweile sehe er aber eine leichte Erholung.

Der wochenlange Stillstand und der Einbruch der Automobilkonjunktur hat vor allem das Stahlgeschäft belastet. Für das Ende September auslaufenden Geschäftsjahr zeichnet sich für thyssenkrupp ein Milliardenverlust ab. Im stark von der Automobilindustrie abhängigen Stahlgeschäft gibt es kaum Anzeichen auf Besserung. Die Aktie des seit längerer Zeit kristhyssenkrupp will Steuergeld für die Umstellung auf grünen Stahl und drängt auf schnelle Entscheidungen. Stahlproduzenten könnten die klimaneutrale Stahlherstellung nicht aus eigener Kraft stemmen. Das sei „eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, meinte der neue Thyssenkrupp-Steel-Chef Bernhard Osburg gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). Er halte es für sinnvoll, dass Corona-bedingt zur Verfügung gestelltes Geld für Zukunftsprojekte eingesetzt werde. Bis zum Geschäftsjahr 2020/21 strebt der thyssen-Chef so schwarze Zahlen an.elnden Unternehmens brach Mitte Augusr zeitweise um rund 18 Prozent ein. Zum Handelsende betrug das Minus noch immer 16,31 Prozent bei 6,21 Euro. Damit wurden die Papiere jäh von ihrem Hoch seit Anfang Juni zurückgeholt, das sie sich zuletzt mit der Rückkehr über 7,50 Euro mühsam erarbeitet hatten. thyssenkrupp habe ein weiteres „fürchterliches“ Quartal vorgelegt, hieß es von einem Händler. Negativer Höhepunkt sei der Ausblick, insbesondere der erwartete Mittelabfluss in Milliardenhöhe. Experte Luke Nelson von JPMorgan sprach denn auch von einer „sehr schwachen Prognose“. Ohne das inzwischen verkaufte Aufzuggeschäft verzeichnete thyssenkrupp in den Monaten April bis Juni einen Nettoverlust von 819 Millionen Euro, teilte das Unternehmen in Essen mit. Im Vorjahr lag das Minus bei 229 Millionen Euro. Der bereinigte operative Verlust (Ebit) betrug im fortgeführten Geschäft 679 Millionen Euro und verschlechterte sich im Vergleich zu den minus 13 Millionen Euro im Vorjahresquartal deutlich. Finanzchef Klaus Keysberg hatte zuvor einen Verlust von bis zu einer Milliarde Euro nicht ausgeschlossen.

Bekannt wurde thssenkrupp durch das Mega-Projekt Carbon2Chem (siehe solarify.eu/weltpremiere-fuer-carbon2chem), in dem gemeinsam mit 17 weiteren Unternehmen und wissenschaftlichen Instituten Gase aus der Stahlerzeugung erstmals für die Herstellung von Chemikalien genutzt werden sollen. Das verringert den CO2-Ausstoß – sowohl bei der Stahlerzeugung als auch bei der Chemieproduktion. Im Carbon2Chem-Technikum wird das Verfahren schon heute praktisch angewandt. In fünf bis sieben Jahren werde Carbon2Chem großtechnisch einsetzbar sein, so thyssenkrupp.

Die ThyssenKrupp AG ist ein weltweit tätiger diversifizierter Industriekonzern, der sich auf die Verarbeitung von Wertstoffen spezialisiert. Das Unternehmen unterteilt seine Geschäftsaktivitäten in die fünf Bereiche Components Technology, Elevator Technology, Industrial Solutions, Materials Services sowie die nicht fortgeführte Aktivität Steel Europe. Das Produkt- und Leistungsspektrum reicht dabei von Flachstahl über den Handel mit Werk- und Rohstoffen bis hin zu Personenbeförderungsanlagen. Ergänzt wird das Angebot durch die Herstellung von hochwertigen Komponenten, die in den verschiedensten Fahrzeugen und Maschinen zum Einsatz kommen. Die ThyssenKrupp AG ist in knapp 80 Ländern mit eigenen Gesellschaften, Niederlassungen und Büros vertreten.

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