„Verbrennungsmotor in der Seeschifffahrt noch lange Realität“

Ziel auch im Schiffsverkehr: Klimaneutralität – Maritimer Koordinator Brackmann eröffnet 6. Rostocker Großmotorentagung

Der Maritime Koordinator der Bundesregierung, Norbert Brackmann, eröffnete am 03.09.2020 auf Einladung des Lehrstuhls für Kolbenmaschinen und Verbrennungsmotoren der Universität Rostock die 6. Großmotorentagung in Rostock. Die seit 2010 alle zwei Jahre stattfindende Tagung dient vor allem dem fachlichen Austausch zu verschiedensten Fragen und technologischen Trends im Bereich der Großmotorenforschung.

Schiffsdiesel im Hafen von Malaga – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Brackmann ist der Überzeugung, die Rostocker Großmotorentagung biete hervorragende Gelegenheiten für einen fachlichen Diskurs zwischen Wissenschaft und Industrie über eine maritime Energiewende: „Wir müssen alles tun, um auch im Schiffsverkehr Klimaneutralität zu erreichen. Da der Verbrennungsmotor in der Seeschifffahrt noch lange Realität bleiben wird, brauchen wir nicht nur neue umwelt- und klimafreundliche Kraftstoffe, sondern auch moderne Motoren, die diese neuen Kraftstoffe verarbeiten können. Wasserstoff wird daher ein zentraler Baustein der maritimen Energiewende sein. Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie verbessert die Bundesregierung die Rahmenbedingungen für die Erzeugung, den Transport, die Nutzung und Weiterverwendung von Wasserstoff und ermöglicht damit entsprechende Innovationen und Investitionen.“

Die Universität Rostock gehört zu den führenden Einrichtungen in der Großmotorenforschung und ist in diesem Bereich an zahlreichen Forschungsvorhaben beteiligt, die im Maritimen Forschungsprogramm gefördert werden. Seit 2014 wird die Tagungsreihe dabei auch im Ausland immer bekannter. So nahmen beim letzten Mal im Jahr 2018 Teilnehmer aus den Entwicklungsabteilungen aller namenhaften Motorenhersteller und deren Zulieferern aus 11 Nationen teil.

„Das BMWi fördert bereits Forschung und Entwicklung sowie Anwendung von innovativen, maritimen Antriebstechniken durch unser Maritimes Forschungsprogramm und das Programm ‚Innovativer Schiffbau sichert wettbewerbsfähige Arbeitsplätze?. Darüber hinaus hat die Bundesregierung in den letzten Monaten zahlreiche Maßnahmen ergriffen – beispielsweise Wirtschaftsstabilisierungsfonds oder KfW-Sofort-Kredite – um die von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffenen Unternehmen zu stabilisieren. Nur so kann die maritime Wirtschaft auch in der aktuellen Krise in Forschung und Entwicklung und damit in die Zukunft investieren“, so Brackmann weiter.

Schifffahrt künftig umweltfreundlicher unterwegs?

Es kommt Bewegung in den Kraftstoffmarkt für Hochseeschiffe. Vorgaben zur Reduzierung der Abgasemissionen erfordern neue nachhaltige Wege bei der Herstellung von Diesel und Schweröl. Wie können diese Wege aussehen? Was sind die neuen Rohstoffe? Forschenden des Fraunhofer UMSICHT ist es im Rahmen des Projekts PyroMar gelungen, die gesamte Verfahrenskette zur Produktion biobasierter Beimischkomponenten abzubilden. Jetzt geht es in die Testphase.

Termin für 12. Maritime Konferenz im Mai 2021 in Rostock steht

Im kommenden Jahr wird die Hansestadt noch stärker in den Fokus der maritimen Wirtschaft rücken: Rostock wird Austragungsort der 12. Nationalen Maritimen Konferenz 2021 unter Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin. Nach einer Terminaktualisierung wird das wichtigste Dialogformat für die maritime Branche mit der Politik nun am 10./11. Mai 2021 in Rostock stattfinden

->Quellen: