Abschied vom Wasserstoff?

Die Großen machen’s lieber elektrisch

„Das spricht gegen den H2-Antrieb“, resümiert Elias Holdenried am 31.03.2021 seinen Artikel auf Business Insider (BI). Der Autor analysiert den Antriebsmarkt eindeutig: „Während Toyota und Hyundai immer noch mit Hochdruck an der Wasserstoff-Technologie arbeiten, glaubt der Großteil der europäischen Konzerne im PKW-Bereich nicht mehr an den H2-Durchbruch.“ Einige der Großen des europäischen Marktes (etwa Renault und Mercedes) sehen zwar im Nutzfahrzeugsektor noch „großes Potenzial für den H2-Antrieb“, aber VW-Chef Herbert Diess schätzt Wasserstoff selbst für Langstrecken-LKW als zu kostenintensiv ein.

Wasserstoff-Brennstoffzellen-Auto, Berlin – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Die Gründe sind derzeit (noch) dreierlei: Einmal die (immer noch) schlecht ausgebaute Infrastruktur, dann angeblich hohe Produktionskosten und der (gegenwärtig noch) problematische CO2-Fußabdruck der Wasserstoff-Herstellung. Wasserstoff gelte zwar schon seit langem als einer der meistversprechenden Kandidaten für den Ersatz von Benzin, Diesel und Kerosin. Aber Mercedes, BMW, Audi, VW & Co. haben bisher nur Kleinserien mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb aufgelegt. Die Massenproduktion blieb aus. Die Gewinnaussichten galten als zu schlecht.

Das belegen die Konkurrenz-Unternehmen aus Japan und Südkorea: Die haben zwar – wie etwa Toyota schon 2014 mit dem Mirai oder Hyundai 2018 mit dem Wasserstoff-SUV Nexo – erste Brennstoffzellen-Autos in größeren Stückzahlen angeboten. Der BI: „Aufgrund der exotischen Technik sind beide Modelle vergleichsweise teuer und daher keine Verkaufsschlager.“

Holdenried hält vor allem die mangelhaft ausgebaute Infrastruktur für ausschlaggebend: „Von dem mindestens 79.000 Euro teuren, dafür aber vergleichsweise gut ausgestatteten Südkoreaner Nexo wurden 2019 lediglich knapp 4.500 Stück gebaut.“ Dennoch wird die Entwicklung nicht abgebrochen, im Gegenteil: Sie wird mit voller Kraft vorangetrieben, „was auch an dem starken politischen Willen in den beiden asiatischen Ländern liegt. Ob die Europäer mit der einseitgen Betonung der strombetriebenen Kraftfahrzeuge richtig liegen, wird sich erst noch herausstellen. Laut Financial Times („Europas Autokonzerne werfen den Schraubenschlüssel in Sachen Wasserstoff“) haben aber die meisten europäischen Autokonzerne ihre Wasserstoff-Anfänge heute bereits mehr oder (zugunsten des batterieelektrischen Antriebs) weniger ad acta gelegt.

->Quelle und vollständiger Artikel: businessinsider.de/vw-mercedes-co-verabschieden-sich-von-ihren-wasserstoff-traeumen