Lesehinweis: Luftverkehr will nicht auf Wasserstoff oder Strom warten

Die Lösung: SAF

Nachhaltige Flugkraftstoffe können derzeitigen Kraftstoffen beigemischt werden, aber die Kosten sind noch zu hoch, um sie wirtschaftlich zu machen. Nach Ansicht von Wirtschaftsführern könnte sich dies mit der richtigen Unterstützung bald ändern, schreibt Dave Keating am 11.10.2021 im Energy Monitor. Seit Jahren ist der Luftverkehr das ultimative Klimaproblem – ein Sektor, der übergroße Auswirkungen hat, weil die Emissionen so hoch oben in der Atmosphäre entstehen. Der weltweite Luftverkehr musste bisher für seine CO2-Emissionen nicht zahlen, und fast alle Flugzeuge werden noch immer vollständig mit fossilen Brennstoffen betrieben.

Flugzeug-Betankung am BER – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Weil bei der Entwicklung von Elektroflugzeugen nur geringe Fortschritte erzielt wurden, vor allem nicht für Langstreckenflüge und die Entwicklung von Flugzeugen, die mit Wasserstoff-Brennstoffzellen oder flüssigen Kraftstoffen auf Wasserstoffbasis betrieben werden, nur langsam vorangeht, wollen viele in der Branche den Schwerpunkt kurzfristig auf flüssige nachhaltige Flugkraftstoffe (SAF) legen. Aber obwohl SAF die Lösung darstellen würden, setzen die Fluggesellschaften sie nicht ein, weil sie nicht verfügbar sind, und die Kraftstoffanbieter stellen sie nicht her, weil die Fluggesellschaften sie nicht verwenden. 2011 führte die niederländische Fluggesellschaft KLM den ersten kommerziellen Flug mit einer SAF-Mischung durch. Seitdem hatten 250.000 Flüge SAF in ihren Tanks, aber die eingesetzte Menge ist immer noch winzig, nur 0,05 % des gesamten Kerosinverbrauchs. Noch sind sie zu teuer und nur wenn die Produktion gesteigert werden könnte, würden die Kosten sinken.

Jetzt haben 60 Luftverkehrsunternehmen eine Koalition namens „Clean Skies for Tomorrow“ gegründet, mit dem Ziel, den Anteil von SAF an der weltweiten Versorgung mit Flugzeugtreibstoff bis 2030 auf 10 % zu erhöhen. Im Februar 2021 verabschiedeten europäische Flugverkehrs-Verbände eine Strategie namens „Destination 2050“, die bis 2050 einen SAF-Anteil von 83 % erreichen will. In nur acht Jahren von 0,05 % auf 10 % zu kommen und den Anteil in den folgenden 20 Jahren um weitere 73 Prozentpunkte zu erhöhen, wird schwierig werden. Die EU-Kommission hat ihrerseits beschlossen, in ihrem ‚Fit for 55‘-Paket ein verbindliches Ziel für SAF von 63 % bis 2050 festzulegen.

>Quelle und kompletten Artikel lesen: energymonitor.ai/aviation-emissions-we-cant-wait-for-hydrogen-or-electric