Forschungsministerin sorgt sich um außeruniversitäre Einrichtungen

Stark-Watzinger fordert Rettungsschirm für Spitzenforschungseinrichtungen

Die stark gestiegenen Energiepreise treffen auch große Stromverbraucher in der Wissenschaft hart. Die Forschungsministerin zeigt sich alarmiert, die Opposition wirft ihr Tatenlosigkeit vor. Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) sieht die Spitzenforschung in Deutschland durch steigende Energiepreise bedroht. „Unter den derzeitigen Marktbedingungen können insbesondere die energieintensiven Forschungseinrichtungen ihren derzeitigen Forschungsbetrieb nicht aufrechterhalten“, sagte sie dem Handelsblatt am 17.10.2022.

BESSY II – EMIL-Forschungslabor in Berlin-Adlershof (Helmholtz, MPG) – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

Nach Angaben des Ministeriums kalkulieren die vier außeruniversitären Forschungseinrichtungen – Max-Planck-Gesellschaft, Fraunhofer-Gesellschaft, Leibniz-Gemeinschaft und Helmholtz-Gemeinschaft – mit stark steigenden Energiekosten. Sie könnten sich – ausgehend von der aktuellen Marktsituation – von 324 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf bis zu 780 Millionen Euro im kommenden Jahr erhöhen. Auch Forschungseinrichtungen müssten deshalb unter den wirtschaftlichen Abwehrschirm, forderte die FDP-Politikerin. „Denn Forschung ist der Schlüssel zur Überwindung der aktuellen und zukünftiger Krisen sowie für Wachstum und Wohlstand.“ Am Donnerstag wird im Bundestag ein Antrag der Unionsfraktion beraten, in dem die CDU/CSU ein Entlastungspaket und einen Notfallfonds für die Forschung fordert.

Stark-Watzinger sieht die Entwicklung mit Sorge. Zwar seien die Forschungseinrichtungen aufgerufen, Energie zu sparen, und sie setzten auch entsprechende Maßnahmen um. Aber unter den derzeitigen Marktbedingungen könnten insbesondere energieintensive Institute ihren Forschungsbetrieb nicht aufrechterhalten.

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