E-Mobilität benötigt keine Metalle aus der Tiefsee

Greenpeace Studie zum Beginn der UN-Konferenz zum Hochseeschutz 

Metalle aus der Tiefsee werden nicht für einen Wandel hin zu E-Mobilität und grünen Technologien benötigt. Das zeigt eine Studie, die Greenpeace am 20.02.2023 zum Beginn der UN-Konferenz in New York zum internationalen Meeresschutzabkommen (BBNJ) veröffentlichte. Die Studie entkräfte erstens das Hauptargument der Tiefseebergbau-Industrie, die auf eine Lizenz für den Beginn des Tiefseebergbaus noch in diesem Jahr dränge. Die Studie zeige 2.. dass zentrale Batterie-Rohstoffe wie Lithium und Graphit nicht aus den Manganknollen in der Tiefsee gewonnen werden könnten. Relevante Mengen seien nur für Mangan, Kobalt und Nickel möglich – aber erst nach 2030.  Der Trend für Batterien entwickle sich jedoch weg von Kobalt und Nickel. Für die Batterieherstellung sei im Bezug auf Mangan keine Knappheit zu erwarten, wie es in der Greenpeace-Pressemitteilung zum Thema heißt.

Die Tiefseebergbau-Lobby missbraucht die Energiewende, um ihre klima- und umweltschädlichen Pläne zu rechtfertigen. Das ist eine Täuschung, der Bedarf für Elektroautos und eine grüne Verkehrs- und Energiewende lässt sich auch ohne Ausbeutung der Tiefsee decken.Till Seidensticker, Greenpeace-Meeresexperte

Tiefsee-Bergbau zerstört nahezu unberühtes Ökosystem – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft, für Solarify

Tiefseebergbau zerstört ein nahezu unberührtes Ökosystem

Die Tiefsee sei nach wie vor wenig erforscht, viele Wissenschafler:innen warnten vor den Folgen ihrer Ausbeutung. Um die Metalle zu gewinnen, saugen Tiefsee-Planierraupen die obersten 10 Zentimeter des Meeresbodens auf, um Manganknollen zu sammeln, aus denen die Rohstoffe an Land gelöst würden. Damit zerstörten die Maschinen die oberste Schicht, in oder auf der nahezu alle Bodenlebewesen lebten, unter anderem die Krake “Casper”, die ihre Eier ausschließlich auf Manganknollen ausbrüte, heißt es weiter.

Wissenschaftler:innen vermuten, dass es Hunderte bis Tausende Jahre dauere, bis sich das Ökosystem von den Eingriffen erhole. Auch Wale würden durch Lärm und Abnahme von Beutetieren gefährdet.

Der Bedarf an Rohstoffen, etwa für Batterien, ist anders zu decken, um nachhaltig zu sein: Durch echtes Recycling und weniger Konsum.Till Seidensticker, Greenpeace-Meeresexperte

->Quelle:  Greenpeace.de/e-mobilitat-benotigt-keine-metalle-aus-der-tiefsee