Italien startet Energiegemeinschaften

Verbraucher-Zusammenschlüsse erlaubt

Rom hat sich nach Jahren der Erprobung dazu durchgerungen, Eigenverbrauchsgemeinschaften (Comunità Energetiche Rinnovabili – CER) zuzulassen. Sie sollen bis 2030 20 Gigawatt Zubau ermöglichen. In Italien können sich BürgerInen in Zukunft Sonnenstrom aus einer Anlage teilen. Denn mit einem Dekret hat Rom am grünes Licht für erneuerbare Energiegemeinschaften und gemeinsame Eigenverbrauchskonstellationen gegeben. Das teilt der Photovoltaikverband Italia Solare mit.

PV-Dach auf Mietshaus – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft

Experimente seit 2019

Der Weg bis zur Genehmigung des gemeinschaftlichen Verbrauchs von Solarstrom war lang, wie die BranchenvertreterInnen betonen. Zwar war Italien das erste Land in Europa, das mit dieser Möglichkeit experimentierte – das erste Gesetzesdekret Nummer 162 stammt aus dem Jahr 2019 – doch erst jetzt wurde diese experimentelle Phase beendet und der Weg für die Energiegemeinschaften frei gemacht.

Das Inkrafttreten des Dekrets über Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften, das den Startschuss für Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften und gemeinsame Eigenverbrauchskonfigurationen gibt, sei eine hervorragende Nachricht, jetzt müssen man daran arbeiten, dass die CER der Energiewende konkrete Impulse geben könnten, so eine Erklärung von Italia Solare.

Italien sei das erste Land in Europa gewesen, das die Versuchsphase eingeleitet hat, aber von diesem Moment an eröffnet sich das wirkliche Potenzial der CER, einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Das Ziel der CER DM seien 5 GW bis 2027. Bis 2030 geht ITALIA SOLARE unter Berücksichtigung der gewonnenen Erfahrungen von mindestens weiteren 12 GW aus dieser Art von Anlagen aus, d.h. CER könnten innerhalb der nächsten sechs Jahre etwa 15% zum Photovoltaik-Ziel beitragen. Außerdem erhöhen CER das Bewusstsein und die Akzeptanz von kleinen und großen Anlagen. In dieser Hinsicht könnte der Beitrag der Energiegemeinschaften zu den Zielen für 2030 weitaus größer sein, als es die Zahlen vermuten lassen.

„Endlich beginnen die CER in Italien, und wir können die in den letzten Jahren geleistete Arbeit nutzen, gestärkt durch Experimente und nun auch durch konkrete gesetzliche Grundlagen. Als ITALIA SOLARE, die wesentlich zum Start der CER beigetragen hat, hoffen wir, dass der Text des Dekrets, den wir noch studieren, alle notwendigen Bedingungen festlegt, damit die Betreiber von nun an die zahlreichen Projekte, die bereits in Betrieb sind, starten und neue entwickeln können. Der Genehmigungsprozess des Textes hat lange gedauert, jetzt vertrauen wir darauf, dass die verbleibenden operativen Schritte, die vorgesehen sind, die festgelegten Zeitrahmen einhalten werden“, kommentiert Andrea Brumgnach, Vizepräsident von ITALIA SOLARE und Koordinator der Arbeitsgruppe CER und Eigenverbrauch des Verbandes.

Fünf Gigawatt bis 2027 erwartet

Mit der Erlaubnis zur Gründung von Energiegemeinschaften will die Regierung in Rom fünf Gigawatt Photovoltaikleistung bis 2027 aufgebaut wissen. Italia Solare geht auf Basis der gesammelten Erfahrungen davon aus, dass die Energiegemeinschaften bis 2030 mindestens weitere zwölf Gigawatt Solarstromleistung aufbauen werden. Damit würden diese Gemeinschaften immerhin etwa 15 Prozent des Solarstromzubaus decken, den die Regierung für die nächsten sechs Jahre vorgesehen hat.

Beitrag kann größer sein als erwartet

Zusätzlich erhöhen die Energiegemeinschaften die Wahrnehmung der Photovoltaik und könnten so noch mehr Bürger:innen anspornen, daran teilzunehmen. Zudem würde diese Möglichkeit die Akzeptanz der Photovoltaik erhöhen. „Aus dieser Perspektive könnte der Beitrag der Energiegemeinschaften zu den Zielen für 2030 viel größer sein, als die Zahlen vermuten lassen“, betonen die Branchenvertreter.

Festgelegten Zeitpläne einhalten

Sie hoffen, dass der Text des Dekrets alle notwendigen Bedingungen definiert, damit die Betreiber von diesem Moment an die zahlreichen Projekte starten können, die startbereit sind und neue Projekte entwickeln. „Der Genehmigungsprozess des Textes hat lange gedauert. Jetzt sind wir zuversichtlich, dass die verbleibenden geplanten operativen Schritte und die festgelegten Zeitpläne einhalten werden“, kommentiert Andrea Brumgnach, Vizepräsident von Italia Solare und im Verband für die Koordinatorin der Arbeitsgruppe Energiegemeinschaften und Eigenverbrauch zuständig.

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