Ozeanversauerung in Farbstreifen
Menschengemachte CO2-Emissionen als Ursache nachgewiesen
Unsere Meere werden immer saurer. Diese abstrakten chemischen Veränderungen veranschaulichen ETH-Klimaforschende nun mit farbcodierten Streifen. Als Basis dienen weltweite Beobachtungen der Ozeanversauerung während der vergangenen vier Jahrzehnte, schreibt Michael Keller am 12.09.2023 auf der Internetseite der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürtich (ETH). (Grafik: Versauerung der Ozeane in vier Jahrzehnten (1982 bis 2021): Die Jahre sind als farbige Streifen visualisiert, während die Farbe den Säuregehalt des Oberflächenwassers kodiert – © Nicolas Gruber und Luke Gregor / ETH Zürich) weiterlesen…
Wenn man Mineralien wie Silikat oder auch Kalk zerkleinert und verteilt, binden sie im Verwitterungsprozess CO2. Für die chemische Bindung von Kohlendioxid werden alkalische Substanzen, zum Beispiel Silikat oder Kalk direkt ins Oberflächenwasser des Ozeans eingeleitet. Die Mineralien können an Land in Minen abgebaut, per Schiff aufs Meer transportiert und dort im Wasser verteilt werden. Bei Anwendung dieser Methode etwa im Projekt Projekt
Wenn marine Hitzewellen und Extreme von Ozeanversauerungen zusammentreffen, kann das schwerwiegende Auswirkungen auf die Meeresökosysteme haben. Forschenden des
Kieselalgen sind die wichtigsten Produzentinnen von pflanzlicher Biomasse im Ozean und tragen dazu bei, Kohlendioxid aus der Atmosphäre in den tiefen Ozean zu transportieren und somit unser Klima zu regulieren. Weil Kieselalgen für den Bau ihrer Schalen nicht auf Kalk, sondern auf Kieselsäure angewiesen sind, galten sie bisher als Gewinnerinnen der Ozeanversauerung durch die zunehmende Aufnahme von CO2, welche die Kalkbildung erschwert. Wissenschaftler des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel zeigen in einer in
Durch die Versauerung der Ozeane (Ocean Acidification – OA) werde die US-Wirtschaft Milliarden-Schäden erleiden, von den Krabben in Alaska bis hin zu den Korallenriffen in Florida und der Karibik, formulieren Forscher der
Nutzung fossiler Brennstoffe, Abholzung von Regen- und Mangrovenwäldern – der Mensch verursacht einen steten Anstieg von Kohlenstoffdioxid (CO2) in der Erdatmosphäre. Ozeane gelten als Senken für CO2. Sie nehmen mehr als 40% des vom Menschen verursachten Treibhausgases auf. Wenn CO2 aus der Atmosphäre mit dem Meerwasser zu Kohlensäure reagiert, sinkt der pH-Wert und es kommt zur sogenannten Ozeanversauerung. Dieser Prozess hat Auswirkungen auf kalkbildende Organismen wie Korallen, Muscheln oder einige Planktonarten und kann ihre Fähigkeit beeinflussen, ein voll funktionsfähiges Kalkskelett aufzubauen. Bisher fehlten zuverlässige Langzeitmessungen und historische Datensätze, die den Einfluss der CO2-Aufnahme auf den pH-Wert des Meeres verdeutlichen.