Tauender Permafrost beeinflusst Weltklima

Neue Veröffentlichung und interaktive Karte fassen Wissen über Gefährdung zusammen – und mahnen zum Handeln

Im Fachjournal Frontiers in Environmental Science vom 29.06.2022 fasst ein Team von Fachleuten um Jens Strauss vom Alfred-Wegener-Institut in Potsdam und Benjamin Abbott von der Brigham Young University in den USA open access zusammen, wie der Klimawandel die dauerhaft gefrorenen Böden der Arktis verändert, mit welchen Folgen für das Weltklima, für Menschen und Ökosysteme – und was lässt sich dagegen tun. Zudem hat das AWI unter Leitung von Moritz Langer eine interaktive Karte zur Vergangenheit und Zukunft des Permafrosts entwickelt. Beide Veröffentlichungen kommen zum gleichen Ergebnis: Um gefährliche Entwicklungen in diesen Regionen zu stoppen, muss die Emission von Treibhausgasen in den nächsten Jahren massiv reduziert werden. (Foto: Tauender Permafrostboden – © Georg Schwamborn, AWI) weiterlesen…

Klimawandel und Vogel-Strauß-Taktik – Rentiere auf dünnem Eis

2x Klimakrise in der arte Mediathek: Wie wir uns selbst betrügen

Sibirien taut immer schneller auf: Gefährliches Methan entweicht und noch gefährlichere, weil unbekannte Bakterien kommen ans Tageslicht. Der Klima-Kommunikationsexperte George Marshal erregte schon 2014 mit seinem Don’t Even Think About It: Why our Brains are Wired to Ignore Climate Change Aufsehen. Am 22.07.2018 fragte Solarify (solarify.eu/klimawandel-einsicht-ist-nicht-gleich-handeln), erneut, warum wir den Klimawandel zwar einsehen und auch fürchten, aber gleichzeitig so gut wie nichts dagegen unternehmen. Woran liegt diese kollektive Trägheit? Sind wir bei Bedrohungen auf die Vogel-Strauß-Taktik programmiert, den Kopf in den Sand zu stecken? Untersuchungen entschlüsseln die Mechanismen, die uns dazu verleiten, die Augen vor der Realität zu verschließen. Zwei Hinweise au arte-Dokumentationen: arte/klimawandel-und-vogel-strauss-taktik und arte.tv/rentiere-auf-duennem-eis. (Foto: Permafrost taut auf: Gruppe durch Wachstum von Eislinsen entstandener Torfhügel – Foto © Dentren at English Wikipedia, CC BY-SA 3.0, commons.wikimedia.org) weiterlesen…

Tauender Permafrost kann Erderwärmung beschleunigen

Bisher unbeachtete Kohlenstoffvorräte alter Sedimente werden als Treibhausgase freigesetzt

Die tauenden Permafrostböden in der Arktis könnten Treibhausgase aus bisher nicht berücksichtigten Kohlenstoffvorräten ausstoßen, und damit die globale Erwärmung anheizen, so das Ergebnis einer Studie eines Team von Geologen um Professorin Janet Rethemeyer vom Institut für Geologie und Mineralogie der Universität zu Köln zusammen mit Kollegen der Universität Hamburg und des Helmholtz-Zentrums Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum. Das Forschungsteam bestimmte in der sibirischen Arktis die Herkunft des Kohlendioxids, des aus tausende Jahre altem Permafrost („Yedoma“) freigesetzt wird. Das Vorhaben ist Teil des vom BMBF geförderten deutsch-russischen Verbundprojekts „Kopf – Kohlenstoff im Permafrost“. Der Artikel „Sources of CO2 Produced in Freshly Thawed Pleistocene-Age Yedoma Permafrost“ ist am in Frontiers in Earth Science erschienen ( open access). (Bild: Untersuchungsstandorte auf dem rückläufigen Tauwasser-Stockwerk auf der Insel Kurungnakh – © frontiersin.org, open access) weiterlesen…

Wie weit verschlimmert Auftauen arktischen Permafrosts den Klimawandel?

Keine Klärung durch IPCC-Bericht (Lesehinweis)

Die globale Erwärmung setzt Kohlenstoff frei, der vor langer Zeit in den gefrorenen Böden der Arktis gebunden wurde, aber die Auswirkungen auf die Klimakrise sind unklar. Die Dauerhaftigkeit des gefrorenen Bodens in der Arktis ist nicht mehr gewährleistet, da die Temperaturen auf der Erde weiter steigen. Doch wie sehr die Zerstörung des sogenannten Permafrosts den Klimawandel verschlimmern wird, ist laut dem diese Woche veröffentlichten Sechsten Sachstandsbericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) noch unklar. Diese Ungewissheit hinterlasse bei den Forschern eine frustrierende Lücke in ihren Klimaprojektionen, schreibt Jordan Wilkerson am . (Foto: Tauender Permafrostboden – Foto © Florence D. auf Pixabay) weiterlesen…

Schmelzende Arktis im Schnellvorlauf

Permafrostböden tauen immer stärker auf

Der tiefgefrorene Permafrostboden in der Arktis taut in erschreckendem Ausmaß. Das haben Forschende des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) jetzt durch die Auswertung von Satellitenbildern eindrücklich bestätigt: Schmelzwasserseen in Alaska laufen reihenweise aus, weil der Boden immer weicher wird. Das Ausmaß des Seen-Kollapses war in der Saison 2017/2018 so extrem, wie die Wissenschaftler es eigentlich erst für das Ende dieses Jahrhunderts erwartet hatten. weiterlesen…

Norwegische Studie warnt vor unaufhaltbarer Erwärmung durch tauende Permafrostböden

Forscher widersprechen

Eine Studie von Forschern der Norwegian Business School („Cutting emissions may not be enough to stop global warming“) kommt zu dem Schluss, dass die Permafrostböden auch bei sofortigem Stopp menschengemachter Treibhausgas-Emissionen immer weiter auftauen werde und dadurch die globale Erwärmung bis 2500 um drei Grad ansteigen könnte. Demnach würde immer mehr Methan und CO2 aus den einst gefrorenen Böden entweichen. Zusammen mit mehr Wasserdampf in der Luft und weniger Eisflächen, die Sonnenstrahlung ins All zurückwerfen, würde damit die Erderhitzung ungebremst angetrieben. Führende Wissenschaftler kritisieren die Studie und appellieren, die menschengemachten Treibhausgasemissionen schnellstmöglich zu senken. Manuel Först beschreibt am 17.11.2020 für energiezukunft die diesbezügliche Kontroverse der Wissenschaftler. weiterlesen…