Wieder Strom-Export-Überschuss

Energiewirtschaftliches Datenblatt August und
Energiewirtschaftliche Entwicklung in Deutschland –

1. Halbjahr 2012

Das Wichtigste in Kürze:

  • Stromerzeugung aus Photovoltaik mit knapp 3,9 TWh auch im August 2012 auf hohem Niveau (August 2011: 2,3 TWh)
  • Stromerzeugung aus Wind im August 2012 sehr schwach (schwächster Monat seit Juni 2010)
  • Stromerzeugung aus Kernenergie relativ hoch, aus konventionellen Wärmekraftwerken normal
  • Stromaustausch mit dem Ausland war erneut saisonal unüblich von deutlichem Exportüberschuss geprägt, erneut hauptsächliches Abnehmerland Niederlande, aber auch Österreich und Polen
  • Strompreise am Spotmarkt den zweiten (Spot Base) bzw. dritten (Spot Peak) Monat in Folge im Durchschnitt gestiegen, am Terminmarkt für Strom sowie am Spotmarkt für CO2-Zertifikate leichter Aufwärtstrend der Preise

Energiewirtschaftliche Entwicklung in Deutschland
1. Halbjahr 2012

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien war im bisherigen Verlauf des Jahres 2012 von hohen Zuwachsraten geprägt, sodass der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch im 1. Halbjahr 2012 bei knapp 25 Prozent lag. War hier im 1. Quartal noch der Wind die treibende Kraft, haben im 2. Quartal die starken Sonnenmonate Mai und Juni für einen weiteren Anstieg der erneuerbaren Energien gesorgt. Wind legte um 19 Prozent zu, die Photovoltaik um 47 Prozent. Insgesamt wurde im 1. Halbjahr 2012 rund 21 Prozent mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt als im 1. Halbjahr 2011. Dies macht sich aber auch bei den EEG-Kosten bemerkbar: So war das EEG-Konto, auf dem Kosten und Erlöse aus dem EEG zusammengeführt werden, Ende Juli mit 1,15 Mrd. Euro im Minus, sodass auch 2013 mit einer Nachholung 2012 in der EEG-Umlage 2013 zu rechnen ist. Der Stromverbrauch ist 2012 leicht rückläufig und lag im 1. Halbjahr 2012 um 0,8 Prozent niedriger als im Vorjahr. Maßgeblich dafür verantwortlich sind Produktionsrückgänge in der Industrie, insbesondere bei stromintensiven Produktionsprozessen wie der Stahlerzeugung oder der chemischen Grundstoffe-Industrie.

Der Erdgasverbrauch liegt mit +0,4 Prozent im 1. Halbjahr 2012 leicht über Vorjahresniveau. Vor allem die Kälteperiode im Februar sowie der im Vergleich zum Vorjahr kühle April haben hier einen Verbrauchsanstieg verursacht. Der Primärenergieverbrauch ist im Jahr 2012 bislang etwa unverändert (+0,1 Prozent gegenüber 1. Halbjahr. 2011).
->Quelle: Energiewirtschaftliches Datenblatt August 2012 –  Energiewirtschaftliche Entwicklung in D 1 Hj 2012