4. EEG-Dialogforum im BMU: „Die Rolle von Speichern im Kontext der Energiewende“

Markus Hakes von Trianel – seine Firma baut ein Pumpspeicherwerk:  „Wir brauchen heute 10-15 Jahre Vorlaufzeit für ein Pumpspeicherkraftwerk, es gibt auf dem Markt nichts Konkurrenzfähiges dagegen, man denke an Ladezyklen von Batterien. Welche Batterie hat 80 Jahre den gleichen Ladezyklus, die gleiche Kapazität?“

Annegret Agricola stellte, nach einem Speicher-Ranking befragt, folgende Reihenfolge auf:

  1. Pumpspeicher;
  2. Adiabate Druckluftspeicher;
  3. Batteriespeicher;
  4. Power-to-Gas – aber nicht nur über Speicherung reden, sondern auch andere Pfade nutzen: den Mobilitätsbereich, stoffliche Nutzung.

Urban Rid merkte kritisch zum  Thema Klimaschutz an: „Die Vorteile von Stein- und Braunkohle ergeben sich daraus, dass CO2 gegenwärtig keinen Preis hat.“

Sterner forderte ein völlig neues Strommarktdesign. Wenn man aus einer Diktatur komme, müsse man mot der Demokratie auch ganz von Neuem beginnen: Die Debatte um neues Strommarktdesign laufe insofern falsch: da müsse völlig neu aufgebaut werden – es müssten heilige Kühe geschlachtet werden.Auch Zerres hielt eine Änderung des Marktdesigns, eine Umstellung vom Arbeits- zum Leistungspreissystem,für nötig. Er  brachte unterschiedliche regulierte Teilmärkte ins Spiel. Bisher seien konventionelle Energieträger zu stark auf die Grundlast ausgerichtet, auf Netzstabilität, würden als Systemdienstleister gebraucht.

Ein kostengünstiges System erfordere ein neues Strommarktdesign, fasste Rid in seinem Schlusswort zusammen, Flexibilitätsoptionen bräuchten „gleiche Behandlung und  e i n  Spielfeld für alle technischen Fördersysteme, denn wie sollen die im Markt konkurrieren, solange es spezielle Förderungen für verschiedene Energieträger gibt? Die Energiewende ist lernendes System, es gibt keinen Metaplan. Das Marktdesign muss so offen sein, dass neue Lösungen Chancen bekommen.“

Umweltminister Altmaier fasste mit der Bemerkung zusammen: Leichter sei es nicht geworden. Die Frage, ob wir einen Masterplan bräuchten, beantwortete er mit dem Hinweis auf  BER – es sei unmöglich, die Entwicklung über Jahrzehnte vorherzusehen. „Wir sollten darauf achten“, so LAtmaier wörtlich, „dass wir nicht Wertschöpfung zulasten der Kosten erzielen, sondern Kosten minimieren, dass das System in maximalem Umfang funktioniert.“

Altmaier bekannte gleichzeitig seine Unsicherheit, ob die Instrumente dafür schon gefunden seien. Beim EEG seien wir „nicht hinter dem Plan, sondern vor dem Plan“ – letzthin schlage der PV-Ausbau nicht mehr so zu Buche, weil die insparungsvergütung verringert worden sei und mehr Strom selbst verbraucht werde. Aber dadurch entstehe ein neues Problem: mehr Eigenverbrauch verteuere die Umlage. Erneuerbare Energien müssten Verlässlichkeit garantieren, bräuchten Backup, aber wer bezahle das? Das Ziel müsse sein, so schloss Altmaier: Kostengünstige Flexibilitätsoptionen. Gegenwärtig sei keine weitere Förderung für Energiespeicher notwendig.
->Quelle: bmu.de, ho