Börsenpreis Null – Strom umsonst?

Börsenstrompreise einen Sonntag lang im Keller

Am Sonntag, 16.06.2013, lagen die deutschen Börsenstrompreise fast den ganzen Tag über nahe der Null-Euro-Marke und im Tagesschnitt sogar klar im Minus – meldet photon. Die Prognosen für Ökostrom hatten die Stromproduktion konventionellern Kraftwerke extrem gedrosselt. Im Mai 2013 hat der durchschnittliche Preis für eine Kilowattstunde Strom für Deutschland im day-ahead-Handel der EPEXSPOT mit 3,206 Cent den tiefsten Stand seit vier Jahren erreicht. Gegenüber dem Vormonat ist dieser Spotmarkt-Strompreis damit um mehr als 15 Prozent abgefallen.

Vier Stunden negative Strompreise – Tagesschnitt ebenfalls negativ

Am 16.06. hatte die Voraussicht für die Abgabeleistung der konventionellen Kraftwerke schon für die Stunde von Mitternacht bis ein Uhr morgens bei nur 22,272 GW gelegen. Bei 5,429 GW lag die Windprognose für diese Zeit. Auffrischender Wind ließ die Fossilen dann schon bis 2 Uhr morgens auf unter 20 GW sinken. Zunehmende Sopnneneinstrahlung – in der Mittagsspitze mit einer PV-Leistung von 20,358 GW – drückte um 13 Uhr zusammen mit 9,078 GW Windstrom die konventionellen Erzeugerweiter auf 17,905 GW. Die übliche nachlassende Nachmittags-Nachfrage verursachte dann einen Tiefststand der fossilen Erzeugung von 17,383 Gigawatt um 15 Uhr. Erst um 21 Uhr erreichten die Konventionellen mit 27,208 GW ihren Tageshöchstwert.

Diese hielten aber vor allem ihre Grundlastkraftwerke den ganzen Tag über am Netz und verursachten damit EPEXSPOT-Börsenpreise von kaum über über 0 ct/kWh: 0,1056 ct/kWh um 0 Uhr und 0,3542 ct/kWh um 23 Uhr. Am Nachmittag nahmen die Grundlastkraftwerksbetreiber für vier Stunden sogar negative Strompreise in Kauf, zahlten also Geld für die Stromabgabe – bis zu 10,003 Cent um 15 Uhr. Diese vier Stunden mit negativen Preisen zogen auch den Tagesdurchschnitt ins Negative, er lag am Ende des Tages bei -3,33 Cent pro Kilowattstunde.

Talfahrt hält an

Dazu merkt fondsdiscount.de an: Günstiger als im Durchschnitt des Mai 2013 – mit 3,206 Ct/kWh tiefster Stand seit vier Jahren – sei der Strom an der EPEX zuletzt im Mai 2009 ( 3,093 Ct/kWh gewesen). Das Handelsvolumen erreichte im Mai mit 20,95 Milliarden kWh den bisherigen Jahreshöchststand, wie das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) in Münster mitteilt.