Photovoltaik-Drohne fliegt fünf Jahre

Ohne Landung jahrelang in der Luft

Solara 50“ heißt die erste Photovoltaik-Drohne der Welt. Sie soll dank des Sonnenstroms fünf Jahre lang in großer Höhe kreisen können, ohne landen zu müssen. Die amerikanische Firma Titan Aerospace hat das unbemanntes Flugzeug jetzt vorgestellt – geht es nach  Titan Aerospace, werden künftig keine Satelliten mehr das Wetter vorhersagen, sondern unbemannte Flugzeuge (Unmanned Aerial Vehicles, UAVs).

„Atmosphärischer Satellit“ nennt Titan Aerospace denn auch ihr neues unbemanntes Flugzeug. Solara 50 ist 15,5 Meter lang und hat eine Spannweite von 50 Metern. Vom maximalen Gewicht (159 kg) sind rund 32 Kilo Nutzlast. Ein größeres UAV, Solara 60 mit einer Spannweite von 60 Metern, soll bereits 100 Kilogramm Nutzlast tragen können. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 104 Kilometern pro Stunde soll es in dieser Zeit etwa 4,5 Millionen Kilometer zurücklegen.

Akkus für den Nachtflug

Ein mit Solarstrom gespeister Propeller treibt den schlanken Flieger an, die 3.000 Module, die eine Leistung von 7 kW erzeugen, sitzen auf den Flügeln und dem Seitenleitwerk. Der tagsüber erzeugte Strom wird zum Teil in Lithium-Ionen-Akkus gespeichert, die in den Tragflächen untergebracht sind. Sie versorgen den Motor nachts mit Strom. Wolken oder Schlechtwetterlagen sollen für Solara kein Problem darstellen, da die Drohne in rund 20.000 Metern Höhe unterwegs sein soll. Die Atmospheric Satellites sollen Aufgaben übernehmen, für die heute Satelliten in die Erdumlaufbahn geschossen werden. Ihre Vorteile sind vor allem die geringeren Kosten, aber auch die Wartung: Das Solarflugzeug ist weniger aufwändig als ein Satellit und muss nicht von einer Rakete transportiert werden. Wenn etwas nicht funktioniert oder ausgetauscht werden muss, kann es gelandet werden.

Wetterbeobachtung, Kartierung, Spionage

Einsatzmöglichkeiten für die UAVs gibt es laut Titan Aerospace viele: Sie könnten beispielsweise mit verschiedenen Geräten für die Beobachtung des Wetters und der Atmosphäre ausgestattet werden. Andere Anwendungsmöglichkeiten sind Überwachung und Kartierung großer Terrains – zu Spionage-, bzw. Aufklärungszwecken, aber auch zur Beobachtung von überirdischen Rohrleitungen oder bei Katastrophen wie Überschwemmungen oder Großbränden. Schließlich könnte Solara 50 als fliegende Kommunikationsstation eingesetzt werden.

Drei Bestellungen liegen Titan Aerospace bereits vor. Wer jetzt eine Solara 50 ordert, bekommt seine Solardrohne im Juni 2014. Die Basisversion des Solara 50 soll etwa zwei Millionen US-kosten. Dem Unternehmen zufolge könne man das Flugzeug aber mit so viel Technik ausrüsten, dass der Gesamtpreis eher bei zehn bis elf Millionen US-Dollar liege.
->Quelle: titanaerospace.com; titanaerospace.com BROCHURE.pdf; golem.de