EEG-Ausnahme fördert Braunkohle

DUH: „Energiewende absurd – Vattenfalls Braunkohletagebau profitiert immer stärker von EEG-Umlagebefreiung – Entlastung 2013 knapp 68 Mio. – etwa 1,3 TWh begünstigt

Dass auch Unternehmen, die keineswegs im internationalen Wettbewerb stehen, in den Genuss ausufernder Befreiungen von der EEG-Umlage kommen, hat sich inzwischen herumgesprochen. Den vielleicht aberwitzigsten Fall einer solchen Fehlsteuerung hat jetzt die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) recherchiert. Massiv entlastet wird ausgerechnet die Bergbautochter des Vattenfall-Konzerns, dessen Braunkohlekraftwerke jährlich etwa 63 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen und damit allein für ein Fünftel der strombedingten Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich sind.

„Dieses Beispiel schreit nicht nur zum Himmel, weil sich ausgerechnet einer der schlimmsten Klimakiller aus der Verantwortung für die Energiewende stiehlt. Es sind exakt solche Fälle des Missbrauchs der Entlastungsregelungen bei der EEG-Umlage, die jüngst die EU-Kommission auf den Plan gerufen haben und inzwischen die Energiewende in Deutschland insgesamt bedrohen“, sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. „Die Bundesregierung muss auch Richtung EU-Kommission klipp und klar erklären, dass sie diesen Unsinn so schnell wie möglich beenden wird“.

62,4 Mio. Tonnen Braunkohle = 63 Millionen Tonnen CO2

Die Bergbausparte des Energiekonzerns Vattenfall Europe Mining AG förderte 2012 nach eigenen Angaben in der Lausitz (Brandenburg/Sachsen) 62,4 Millionen Tonnen Braunkohle, die anschließend in den Braunkohlekraftwerken des Konzerns verfeuert wurden und dabei etwa 63 Millionen Tonnen CO2 emittierten.
Folgt: Bundesregierung hielt Entlastungszahlen als Betriebsgeheimnis unter Verschluss