Emissionshandelssysteme analysiert

Kohlenstoff-Marktkopplung mit USA über CDM und andere Offsetting-Mechanismen

Während der ersten Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls haben sich die Zertifikate des Clean Development Mechanismus (CDM) zur globalen Währung des Emissionshandels entwickelt. Im Projekt „Kohlenstoff-Marktkopplung mit USA über CDM und andere Offsetting-Mechanismen“ hat das Projektteam von Wuppertal Institut und Adelphi Consult sowohl die bestehenden Marktmechanismen als auch die gerade entstehenden neuen Emissionshandelssysteme in anderen Ländern analysiert. Dazu werden im Endbericht Unterschiede und Gemeinsamkeiten gleichermaßen in den Blick genommen und vorgestellt.

Auch die Motive für das Entstehen neuer dezentraler Offset-Systeme stehen im Fokus. Der Endbericht „The Clean Development Mechanism and Emerging Offset Schemes: Options for Reconciliation“ steht auf der Website des Umweltbundesamts zur Verfügung.

Beitrag zur Reform des CDM

Der Clean Development Mechanism (CDM) war die globale Währung des Emissionshandels. Inzwischen fragmentiert der globale Markt jedoch zusehends, da mehrere Jurisdiktionen in den letzten Jahren neue Marktinstrumente außerhalb des Kyoto-Systems entwickelt haben. Prominente Beispiele dafür sind die Entwicklung des Joint Crediting Mechanism/Bilateral Offset Credit Mechanism (JCM/BOCM) durch Japan und die Entwicklung von Projekt-Mechanismen im Rahmen der Emissionshandelsysteme (EHS), die in Kalifornien und der kanadischen Provinz Québec aufgebaut werden. Auch Australien entwickelt einen eigenen innerstaatlichen Projekt-Mechanismus.

Die Entwicklung neuer Systeme kann als eine Reaktion auf die wahrgenommenen Mängel des CDM ausgelegt werden. Eine Analyse ihrer Ausgestaltung kann daher einen Beitrag zur Reform des CDM leisten, so dass dieser seine Funktion als Bindeglied im internationalen Kohlenstoffmarkt weiterhin ausfüllen kann. Das Projekt reflektierte daher die wahrgenommenen Probleme des CDM anhand der Stellungnahmen zur CDM-Reform dieser Jurisdiktionen sowie anhand der Entscheidungen, die sie in der Entwicklung ihrer eigenen Systeme getroffen haben.