Energieeffizienz lockt Betrüger

Wiwo Green: „Münchhausen-Produkte“

Zahlreiche Maßnahmen und Produkte versprechen einen sparsameren Umgang mit Energie – doch viele erfüllen die geweckten Erwartungen nicht. Die Energiewende kann jedoch nur gelingen, wenn die Energieeffizienz auch in Privathaushalten (die rund 28 Prozent der Energie in Deutschland verbrauchen) gesteigert wird. schreibt auf Green Wiwo, „wie es nicht geht“. Ein Energieexperte kommentiert dazu die oft übertriebenen Angaben der Hersteller.

  • Energiesparfarben enthalten angeblich keramische Hohlkügelchen, Kunststoffkügelchen oder „besondere Nano-Zusatzstoffe“, die wie Wärmespiegel wirken sollen. Der Effekt liege jedoch deutlich niedriger, als angegeben, so Hans Weinreuter, Energiereferent der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.
  • Dämmfolien gibt es als Luftpolsterfolie oder Aluminium-Isolationsmatten, doch auch ihre Hersteller nehem den Mund zu voll: „Einen gewissen Effekt“ gesteht der Experte zu, mehr nicht.
  • Ähnlich geht es bei Infrarotheizungen und physikalischen Wasseraufbereitern. Schließlich räumt der Autor auch mit der Vorstellung auf, die (bereits 1916 eingeführte)  Zeitumstellung spare Energie.

Aus einem Hinweis der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz: „Die von den Anbietern oftmals in Aussicht gestellten Energieeinsparungen sieht die Verbraucherzentrale kritisch. Tatsächlich nachhaltig senken lässt sich der Energiebedarf nur durch energiebewusstes Verhalten, energieeffizientes Bauen und gegebenenfalls entsprechende Sanierungsmaßnahmen. Da die Infrarot-Heizung keinen Niedertarif nutzen kann, fallen im normalen Haushaltstarif gegenwärtig etwa 27 bis 30 Cent je Kilowattstunde an, für Holzpellets nur sechs Cent. Eine Infrarotheizung beschert ihrem Besitzer im Vergleich zu Öl- oder Gasheizungen zwei- bis dreimal so hohe Kosten pro Kilowattstunde. Auch in Bezug auf den Klimaschutz enttäuschen Infrarotheizungen: CO2 spart nur, wer ausschließlich zertifizierten Ökostrom bezieht. Mit dem normalen Strommix betrieben, verursacht Heizen mit Strom wegen der Verluste bei Stromerzeugung und -transport deutlich höhere CO2-Emissionen als andere Energieträger.“

Benjamin Reuter, Green-Wiwo-Verantwortlicher, schlägt vor: „Die Hersteller lassen ihre Produkte z.B. vom TÜV (oder Stiftung Warentest) prüfen, wie viel Effizienz sie wirklich bringen. Dann ist das ja offiziell bestätigt. Wo das fehlt, ist Skepsis und gesunder Menschenverstand angebracht. In der Nachweispflicht stehen ja nicht die Kunden oder Verbraucherzentralen, sondern die Hersteller. Das wäre sonst ungefähr so, wie wenn wir bei Autos den Spritverbrauch künftig selbst messen müssen.

Sahays Fazit: „Wer etwas für die Energieeffizienz Zuhause tun will, der sollte von dubiosen Produkten die Finger lassen und sich stattdessen seriöse Energiespartipps wie die des Umweltbundesamtes ansehen.

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