Die Machiavellis der Wissenschaft

Aus dem Vorwort

Ein ganz realer Thriller: Wie skrupellose Lobbyisten seriöse Forscher diffamierten und gezielt Falschinformationen in lancierten Medienkampagnen global verbreiteten. Der Plot ist hollywoodreif, die Geschichte so skandalträchtig wie bestürzend: Eine Handvoll Forscher leugnet, manipuliert und diskreditiert anerkannte wissenschaftliche Tatsachen wie den Klimawandel oder den Zusammenhang zwischen dem Rauchen und gesundheitlichen Risiken. Doch „Machiavellis der Wissenschaft“ (im Original „Merchants of Doubt“) ist kein fiktiver Roman, sondern Realität. In den USA sorgte das Buch von Naomi Oreskes und Erik M. Conway für Furore und wurde zum Bestseller. Kein Wunder – die Geschichte, die sie erzählen, ist die Geschichte über den Kampf gegen Fakten und über den Handel mit Zweifeln, über die Manipulation der Medien und die Diffamierung Einzelner. Sie geht uns alle an. Schließlich lehnten die USA als einzige Industrienation die Ratifizierung des Kyoto-Protokolls ab und verhinderten so wichtige Schritte des Klimaschutzes. Ein Lehrstück über die Macht der Industrielobby und ihre Handlanger aus Politik und Wissenschaft und ein Lehrstück darüber, wie erschreckend einfach es ist, mit unlauteren Absichten selbst seriöse Medien zu beeinflussen und mit nachweislich falschen Informationen zu füttern.

Aus Kundesrezensionen auf amazon:

  • Erik M. Conway und Naomi Oreskes identifizieren in ihrem akribisch recherchierten Buch unter anderem vier hochkarätige und unredliche Physiker, welche die Existenz der realen und wissenschaftlich belegten Probleme wie zum Beispiel die Strategische Verteidigungsinitiative, die Zunahme des sauren Regens, die Zerstörung des Ozons in der Stratosphäre, die Gefahren durch das Passivrauchen und die Zunahme der Klimaerwärmung wider besseren Wissens leugnen. Ein wirklich hochaktuelles und lesenswertes Buch, das die skrupellose Lobbyarbeit der Interessenverbände von Industrie und Politik offenlegt. (amazon.de)
  • Es ist eigentlich unglaublich, was hier berichtet wird: Eine kleine Gruppe von Wissenschaftler (allen voran Nierenberg, Seitz und Fred Singer) nimmt massiven Einfluss auf das Bild der Forschung und auf die amerikanische Politik in allen wichtigen Fragen der letzten Jahre. Dieselben Leute verneinten das Ozonloch, den sauren Regen, die Möglichkeit des Nuklearen Winters, die Gefahr des Passiv- und Aktivrauchens und natürlich Global Warming. Sie taten dies (und tun dies noch heute) durch „aufklärerische“ Fragen zu Fakten, die längst bekannt oder irrelevant sind und legen anderen Foschern Worte in den Mund, die diese nie gesagt hatten. Der Effekt: In der Öffentlichkeit wurde dies als „Debatte“ wahrgenommen, so als ob tatsächlich Uneinigkeit unter den Wissenschaftlern herrsche. Die Motivation war die Beeinflussung der Politik, was auch lange Zeit geglückt ist. Wer solche Vorwürfe erhebt, braucht Belege, und die liefern die Autoren. Dabei ist der Ton angenehm unaufgeregt, die Autoren vermeiden große Worte und lassen weitestgehend Fakten sprechen. (Peer Sylvester auf amazon.de, gekürzt)
  • Kaum zu fassen, dass diesem Buch in Deutschland derart wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Zwar beziehen sich die beschriebenen Vorgänge hauptsächlich auf die USA, die angesprochenen Themen sind aber auch für Deutschland von Brinsanz.  (Christopher Schmiegel)
  •  Wissenschaftlich und journalistisch hervorragend. (Amazon Customer)

Die Autoren:

Naomi Oreskes ist Professorin für Wissenschaftsgeschichte an der University of California in San Diego. Die Historikerin und Geowissenschaftlerin ist Autorin mehrerer Bücher und gehört zu den profiliertesten Forschern, die vor den Folgen des Klimawandels warnen.

Erik M. Conway arbeitet als Wissenschaftshistoriker am CalTech (California Institute of Technology) der Nasa. In seiner Arbeit untersucht er die Schnittstellen von Raumfahrt und Geowissenschaften unter den Aspekten des technologischen Fortschritts.

Das Buch:

Oreskes, Naomi / Conway, Erik M.: Die Machiavellis der Wissenschaft – Das Netzwerk des Leugnens
Übersetzt von Hartmut S. Leipner, Erlebnis Wissenschaft, 1. Auflage September 2014, 24,90 Euro – 2014. XX, 280 Seiten, Hardcover, – Sachbuch – ISBN 978-3-527-41211-2 – Wiley-VCH, Berlin

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