Photovoltaik-Markt der Zukunft
Schluss mit den Mythen

15. Forum Solarpraxis: Was bleibt, was kommt

Der deutsche Photovoltaik-Markt muss in diesem Jahr eine weitere Halbierung beim Zubau verkraften und hat im Oktober mit gerade einmal 75 MW neu installierter Leistung einen neuen Tiefpunkt érreicht. Dennoch blickt die Branche auch mit Zuversicht in die Zukunft. Das kam beim 15. Forum Solarpraxis mit als 600 Teilnehmern im Berliner Hilton Hotel zum Ausdruck. Mittlerweile sind die Themen aber nicht mehr auf Photovoltaik beschränkt.

Sandra Enkhardt in pv magazine: „Wie sieht der Photovoltaik-Markt der Zukunft aus und wie schaffen wir die Energiewende in Deutschland? Diese Themen waren zentral zur Eröffnung des 15. Forum Solarpraxis in Berlin am 27.11.2014. Solarpraxis-Vorstandschef Karl-Heinz Remmers wies in seiner Rede daraufhin, dass es mittlerweile um weit mehr als um die Installation von PV-Anlagen geht. Auch neue Geschäftsmodelle, Elektromobiltät und Speicher seien Themen, die füt die Solarbranche immer mehr an Bedeutung gewännen. Dies spiegele sich auch im Programm der Veranstaltung wieder, in dem mittlerweile auch Stadtwerke und konventionelle Energieerzeuger einen Platz gefunden haben.“

Schwere Zeiten für Solarindustrie

Die Solarindustrie in Deutschland hat es derzeit schwer, so Enkhardt weiter. Für Oktober werde die Bundesnetzagentur wahrscheinlich nur Zubauzahlen von 75 MW verkünden – ein neuer Tiefpunkt in einem immer weiter rückläufigen Markt für neue PV-Anlagen in Deutschland. Dafür sei auch die Politik mitverantwortlich, die mit jeder neuen EEG-Novelle die Gesetzeslage weiter verkompliziert.

Beim Forum Solarpraxis nahm Karin Freier aus dem Bundeswirtschaftsministerium darauf Bezug. „Bei Photovoltaik sieht es in diesem Jahr nicht so gut aus.“ Voraussichtliche werde die neu installierte Photovoltaik-Leistung in diesem Jahr bei rund 1,8 Gigawatt liegen. Gegenüber dem Vorjahr wäre dies eine weitere Halbierung; verglichen mit den Boomjahren 2010 bis 2012 eine Reduktion des Marktes auf ein Viertel. Dennoch betonte Freier, dass die Bundesregierung gezwungen sei, die Förderung für Erneuerbare bis 2017 komplett auf Ausschreibungen umzustellen. „An diesem Weg kommen wir nicht vorbei“, sagte sie mit Blick auf die Vorgaben der EU-Kommission in Brüssel. Voraussichtlich kurz vor Weihnachten werde das Bundeskabinett den Entwurf für Pilotausschreibungen für PV-Freiflächen verabschieden. Freier räumte ein, dass sich diese Erfahrungen dann aber schlecht auf Ausschreibungen für Wind-Onshore und -Offshore übertragen ließen. Daher werde es dazu im kommenden Jahr gesonderte Konsultationen geben.