Berliner Energietage haben begonnen

„Beiträge dezentraler Energiesysteme zum Klimaschutz – Perspektiven und Technologien“

Dezentrale Energiesysteme sind besonders geeignet, die Ziele des Energiekonzeptes zu erreichen. Sie ermöglichen eine aufeinander abgestimmte, effiziente und flexible Erzeugung und Nutzung von Strom und Wärme, vermeiden zusätzliche Netze und stoßen auf hohe Akzeptanz. Zur Umsetzung steht eine breite Palette an technischen Lösungen einschließlich der Speicherung von Energie zur Verfügung.

Einleitend erläuterte das BMUB die Bedeutung der dezentralen Energieversorgung für den Klimaschutz. Es folgten Beiträge zu den Potenzialen der Kraft-Wärme-Kopplung und der industriellen Abwärmenutzung aber auch zu Speichermöglichkeiten z.B. mithilfe der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien. Weiterhin wurden die Möglichkeiten zur Quartiersversorgung mithilfe der Kraft-Wärme-Kopplung vorgestellt und deren Flexibilitätsoptionen zur Netzintegration erneuerbarer Energien beleuchtet. Auch dem Zusammenspiel von erneuerbarer Stromerzeugung und Wärmeversorgung wurde ein Beitrag gewidmet.

BDI diskutiert Energieeffizienzkonzepte mit Fachpolitikern aller Parteien

Im Rahmen der traditionellen BDI-Veranstaltung „Der Nationale Aktionsplan Energieeffizienz – Enttäuschung oder großer Wurf?!“ bei den Berliner Energietagen drehte sich 2015 alles um neue Konzepte für mehr Energieeffizienz bei Gebäuden. Im Zentrum der Diskussion mit Fachpolitikern aller Bundestagsfraktionen sowie dem Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Gunther Adler, stand der Nationale Aktionsplan Energieeffizienz der Bundesregierung. Die deutsche Industrie fordert seit Jahren einen Masterplan Energieeffizienz, um die enormen Effizienzpotenziale, insbesondere im Gebäudesektor, dem größten Energiekonsumenten Europas, endlich zu heben. Ob der NAPE diesen großen Wurf darstellt, wurde zwischen Wirtschaft und Politik im Rahmen der Podiumsdiskussion kontrovers diskutiert. CDU/CSU und SPD auf der einen Seite, Grüne und Linke auf der anderen waren sich nur beim Ziel einig: Mindestens eine Verdoppelung der Sanierungsquote in Deutschland ist erforderlich, um die Energiewende insgesamt zum Erfolg zu führen.

Wegweiser Hauskauf – Vorstellung der Kommunikationsstrategie zum energetischen Modernisieren

Im Rahmen der Veranstaltung „Effizienzwende ohne Hauseigentümer? Gut motiviert zur Modernisierung“ von NABU – Naturschutzbund Deutschland, ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung und dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) stellten Energieexperten aus Wissenschaft und Praxis den „Wegweiser Hauskauf – energetisches Modernisieren zahlt sich aus“ vor. Der Wegweiser ist im Zuge eines Forschungsprojekts von ISOE und IÖW in Kooperation mit Energieexperten verschiedener Beratungseinrichtungen entstanden, das als Maßnahme der nationalen Klimaschutzinitiative vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) gefördert wurde.

Mit dem Wegweiser zum energetischen Modernisieren können Multiplikatoren aus dem Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz die Zielgruppe der selbstnutzenden Eigenheimerwerber zu einem möglichst frühen Zeitpunkt ihres Entscheidungsprozesses gezielt ansprechen: Um ihnen grundlegende Informationen rund um die Themen Wohnen, Energie und Klimaschutz zu vermitteln und sie zu motivieren, weiterführende Informations- und Beratungsangebot in Anspruch zu nehmen.

Projektleiter Immanuel Stieß vom ISOE und Julika Weiß vom IÖW stellten die Kommunikationskampagne vor. Über die praktische Umsetzung berichtete Christoph Felten von der Klimaschutzagentur Region Hannover, wo der Wegweiser bereits erprobt wurde. Weitere Praxispartner waren die Bremer Energie-Konsens GmbH und die Verbraucherzentrale NRW in Aachen und Siegburg. Im Anschluss an die Vorstellung des Wegweisers diskutieren Experten aus Ministerien und Verbänden mit den Vertretern aus Wissenschaft und Praxis das Kommunikationsinstrument und die Frage, wie Hauseigentümer und Investoren zur energetischen Modernisierung motiviert werden können.
Folgt: Scheitert die Energiewende an Wohnungseigentümergemeinschaften?