„Da fehlt Einsicht“

Jochem: „Riesige Chancen – nicht genutzt

Prof. Eberhard Jochem vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe zitierte den österreichischen Ökonomen Schumpeter: Innovationen zerstörten alte Techniken – kein Wunder unternähmen die EVU alles, um die Energiewende aufzuhalten. Aber: „Wir schauen immer nur auf die Kosten – über Gewinne redet keiner.“ Und Jochems Plädoyer war eindeutig: „Wie lange noch wollen wir die falschen Akzente setzen?“ Denn wir hätten riesige Chancen, doch sie würden nicht genutzt – vor allem in der Energieeffizienz. Bis zu 30 Prozent interne Rendite könnten heute Effizienzmaßnahmen haben. Doch unsere Unternehmen seien zu zögerlich. „Diejenigen, die sagen, wir hätten nicht genügend Effizienz-Potenzial, irren total.“

Politik muss richtige Rahmenbedingungen setzen

Die Beispiele, die im Rahmen der 3. Fraunhofer-Energietage vorgestellt werden, zeigen, dass es für den Erfolg der Energiewende und damit auch der Unternehmen zentral sein wird, die vorhandenen Chancen in ihrer Vielfältigkeit zu erkennen. „Die Energiewende ist mehr als der bloße Zubau von Windkraft- und Solaranlagen. Jetzt muss es darum gehen, die Erneuerbaren besser in den Markt zu integrieren, die Energieeffizienz voranzubringen und die Bereiche Strom, Wärme und Mobilität besser miteinander zu verzahnen. Nur durch diese ganzheitliche Betrachtung ist es eine wirkliche Energiewende“, so Dr. Jochen Leonhardt, Vorstandsmitglied des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft BVMW mit 290.000 Unternehmen und 9 Millionen Arbeitsplätzen. „Hier leistet der deutsche Mittelstand seinen Beitrag: durch Innovationen und einen dezentralen Ansatz. Die Politik muss die richtigen Rahmenbedingungen setzen: durch Anreize statt Zwang. So kommen wir gemeinsam zum Erfolg.“

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