3 Empfehlungen der Wissenschaft für G7

„Meere zur Mülldeponie der Welt verkommen“

Die Meere seien weltweit zunehmend belastet, durch Überfischung, durch den wachsenden Schiffsverkehr, durch Verschmutzung in Form von Überdüngung durch Stickstoffeintrag aus der Landwirtschaft – und durch den sich beschleunigenden Klimawandel, durch Versauerung, Artenverlust. Durch den Temperaturanstieg der oberen Meeresschichtensteigen die Meeresspiegel. Ein Schwerpunkt der G7 zum Schutz der Ozeane sei es, die Verschmutzung mit Plastikmüll einzudämmen. „Wir müssen Bewusstein wecken, um politischen Handlungsdruck zu erzeugen“, forderte sie. Dazu prangerte sie die weltweit mangelhafte Abfallbeseitigung an, erinnerte an den „gewaltigen Müllteppich im Nordatlantik – so groß wie Deutschland und Frankreich zsuammen“.

Merkel hob hervor, dass die Meere zur Mülldeponie der Welt verkommen seien, wobei Plastikmüll – 13 Millionen Tonnen jährlich – mit drei Vierteln der Meereverschmutzung das größte Problem darstelle. Und: „Plastik braucht Jahrhunderte, um sich aufzulösen.“ Besonders beunruhigend sei, dass die Ozeane zunehmend mit Mikropartikel verschmutzt seien – diese gelangten über kurz oder lang in die Nahrungskette. „Wir müssen den Meeresumweltschutz ernstnehmen“, die Milliardenkosten für die Müllbeseitigung dürften nicht abschrecken. Schon existierende regionale Aktionspläne gegen die Einbringung von Meeresmüll müssten ausgebaut werden.

Merkel strebt einen G7-Aktionsplan gegen die Meervermüllung an. Sorgen mache ihr auch der wachsende Meeresbergbau, der große Gefahren mit sich bringe. Hier müsse es zu international verbindlichen Standards kommen, eine internationale Meeresbodenbehörde müsse eine Kodifizierung des Tiefseebodens vornehmen. Denn immer mehr Länder beantragen Lizenzen zur Ausbeutung wertvoller Rohstoffe am Meeresboden; der Tiefseebergbau wecke immer mehr Interessen; die Bundesregierung sei sich der Risiken und der Umweltgefahren bewusst. „Internationale Standards für umwelt-ungefährlichen und gerechten Tiefseebergbau müüssen entwickelt werden“.

Merkel will Vorschläge genau anschauen

Die Kanzlerin sagte den Wissenschaftlern zu, die Vorschläge genau anzuschauen. „Ich hoffe, dass ich Ihnen verdeutlichen konnte, wie ernst die G7-Präsidentschaft globale Themen wie Gesundheit und Meeresumweltschutz ansieht“, so Merkel abschließend.

Am 7. und 8. Juni 2015 treffen sich die Staats- und Regierungschefs der G7 zu ihrem Gipfel in Schloss Elmau in Oberbayern. Neben Fragen der Weltwirtschaft, der Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik beraten sie dort auch über die 2015 anstehenden UN-Konferenzen zum internationalen Klimaschutz und zur Post 2015-Agenda. Weitere Schwerpunktthemen neben den genannten  werden sein: Standards in Handels- und Lieferketten sowie Stärkung von Frauen bei Selbstständigkeit und beruflicher Bildung.

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