Neue Zahlen
Die Erderwärmung pausiere seit mehr als 15 Jahren, behaupteten Forscher bis jetzt und konstruierten Erklärungen, warum beispielsweise die Ozeane viel Wärme aufgenommen hätten, während die Klimaleugner hämisch triumfierten. Sie hätten es sich sparen können, denn neue Berechnungen der amerikanischen National Oceanic and Atmospheric Administration mit korrigierten Werten zeigen: die Klimaerwärmung geht in Wirklichkeit ungebremst weiter.
Die globale Durchschnittstemperatur in Bodennähe sei seit 1998 kaum noch gestiegen, hieß es aus der Klimaforschung bis jetzt. Der UN-Klimarat sprach gar von einer Erwärmungspause. Doch nun meldet ein Team im Wissenschaftsmagazin Science, es habe sich um Fehlmessungen gehandelt, die Temperatur sei doch weiter angestiegen.
Temperatur-Messungen mit Holzeimer
Alle Berechnungen der weltweiten Temperaturentwicklung beruhen auf Daten, die von einer Unzahl Messstellen zu Wasser und zu Lande kommen. Die Gruppe um Thomas Karl der Noaa stellt vor allem die maritimen Messdaten in Frage. So wurde die Temperatur des Wassers, jahrzehntelang mithilfe von Holzeimern bestimmt, die an Bord von Schiffen gehievt worden waren. Zwischen Entnahme und Messung kann sich die Temperatur des Wassers aber ändern. Verlässlicher ist ein modernes Verfahren, das Wasser durch ein Rohr ansaugt und sofort die Temperatur bestimmt. Karl hat aufgedeckt, dass auf manchen Schiffen nach wie vor Schöpfeimer im Einsatz waren und eine Korrektur der Daten nötig ist.
[note Thomas Karl: „Die in den vergangenen zwei Jahren gewonnen Daten der globalen Oberflächentemperatur und andere Qualitätsverbesserungen in den beobachteten Datensätzen beweist, dass der Vorstellung einer Pause in den letzten globalen Erwärmungstrends widersprochen werden muss. Unsere neue Analyse legt nahe, dass die scheinbare Lücke weitgehend des Ergebnis der Grenzen der in der Vergangenheit gewonnen Datensätzen ist, und dass die Rate der Erderwärmung in den ersten 15 Jahren dieses Jahrhunderts in der Tat so schnell oder schneller als in der letzten Hälfte des 20. Jahrhunderts war.“]
Doppel so schnelle Erwärmung
„Die Temperaturen steigen weiter wie gehabt und wir unterschätzen die Erwärmung immer noch“, schreiben Karl und seine Kollegen. Die Erwärmung zwischen 1998 und 2012 sei genauso groß gewesen wie zwischen 1951 und 2012. Ihrer Studie zufolge erwärmte sich die Atmosphäre zwischen 1998 bis 2012 im Vergleich zu den höchsten Berechnungen des IPCC sogar doppelt so schnell.
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