G7-Gipfel: Merkel erwartet Bekenntnis zur Zwei-Grad-Grenze

COP21 in Paris nur dann glaubwürdig

Für Bundeskanzlerin Angela Merkel ist es wichtig, dass sich die Teilnehmer des G7-Gipfels dazu bekennen, dass der Anstieg der Erderwärmung auf 2° C im Vergleich zu vorindustriellen Zeit begrenzt werden muss. Die Klimakonferenz in Paris im Dezember werde nur glaubwürdig, „wenn wir wirklich dieses in Kopenhagen vereinbarte Ziel einhalten“, erklärt Merkel in ihrem aktuellen Video-Podcast. Ansonsten, so sagte sie voraus, werde es in Paris kein Klimaabkommen geben. Das wüssten alle Beteiligten. „Deshalb hoffe ich, dass wir als G7-Länder klar sagen können: Wir stehen zu diesem Ziel.“

Auf Fragen der Politik-Studentin Amelie Thürmer betonte Merkel, sie erwarte vom G7-Gipfel auch ein Bekenntnis zum Hundert-Milliarden-Fonds, der ab 2020 für die Finanzierung des Klimaschutzes zur Verfügung stehen soll. Es sei wichtig, dass die G7 eine Bestätigung dieses Fonds abgebe. Deutschland habe im Blick auf die Konferenz in Paris bereits vor dem G7-Gipfel mitgeteilt, „dass wir unsere Klimafinanzierung bis 2020 noch mal verdoppeln werden“.

Wirtschaftswachstum und Klimaschutz sind Merkel zufolge miteinander vereinbar. Auf die Frage, ob sich eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der Post-2015-Agenda und des Zwei-Grad-Ziels mit einem konstanten globalen Wirtschaftswachstum verbinden ließen, antwortete Merkel: „Die Frage ist berechtigt. Aber ich glaube, wir müssen sie mit einem Ja beantworten.“ Die Betonung legt die Bundeskanzlerin dabei auf „müssen“. „Wir haben dafür auch gute Beispiele“, erklärt die Bundeskanzlerin. „Wir können in Deutschland sagen, dass es uns gelungen ist, das Wirtschaftswachstum von den CO2-Emissionen abzukoppeln.“

Merkel sieht die Industrieländer in der Verantwortung: Indem sie neue Technologien zur Verfügung stellten, müssten sie Schwellen- und Entwicklungsländern dabei helfen, „dass sie nicht alle die Schritte nachmachen, die wir vor Jahrzehnten gemacht haben“. Diese Länder müssten „mit neueren Technologien gleich besser starten können“, sagt die Bundeskanzlerin. Es sei eine „wirklich gute Nachricht“, dass sich beispielsweise China zutraue, „um das Jahr 2030 herum mit seinen Steigerungen der CO2-Emissionen“ aufhören und auf einen Abbaupfad einschwenken zu können. Trotzdem gehe China davon aus, dass Wirtschaftswachstum weiter möglich sei.

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