100 MW PV für Ägypten

Ägypten in MENA vorn bei Wind und Sonne

Bereits vor fünf Jahren hatte Osama Saleh, Chef der ägyptischen Investitionsbehörde GAFI, gegenüber Erneuerbare Energien entschiedene Schritte in Richtung Erneuerbarer Energien angekündigt. NREA, die Behörde für neue und erneuerbare Energie,  habe in den letzten 13 Jahren viel im Bereich Windenergie geleistet, zum Beispiel in Kooperation mit dem Risoe National Laboratory einen hochmodernen Windatlas erstellt. „Weiter wurden Windparks wie der Zafarana-425-Megawatt-Windpark am Roten Meer und der kleinere Windpark in Hurghada aufgebaut. Im Hurghada-Windpark liegt die Kapazität der Windturbinen zwischen 100 bis 300 Kilowatt. Ende 2009 betrug die verzeichnete Wachstumsrate 30 Prozent – ein deutlicher Hinweis, dass Windenergie vermehrt verwendet wird.“ Laut Saleh sollen bis 2022 mindestens 7,2 GW im Golf von Suez und ein weiteres Gigawatt produziert werden.

Am Bau des Zafarana-Windparks sind Dänemark, Spanien und Japan beteiligt. Er umfasst 482 Turbinen – darunter solche von Nordex und Vestas. Das Projekt wurde im Juni 2010 mit einer Gesamtkapazität von 545 Megawatt fertiggestellt. Die gewonnene Energie wird in das Hauptenergienetz eingespeist. Die Gesamtproduktion erreichte schon 2008/2009 rund 941 GWh. Dadurch wurden rund 203.000 t Öl- gespart und der CO2-Ausstoß um 513.000 Tonnen reduziert.

Zweite „Solar-Energie-Schwester“ der PV: Hybrid-Großkraftwerk Kuraymat – acht Prozent mehr Energie als erwartet – Ende 2010 ging Kuraymat mit einer elektrischen Gesamtleistung von 150 MW in Betrieb und versorgt seitdem fast zwei Millionen Menschen mit Energie. Die Kombination aus konzentrierter Solarenergie (CSP) und Erdgas ermöglicht einen 24-Stunden-Betrieb, vermeidet CO2-Emissionen und schont die Erdgasressourcen. In mehreren hundert Meter langen Reihen wurden 53.000 Parabolrinnen-Spiegel in mehr als 2.000, etwa sechs Meter hohen  Kollektoreinheiten montiert. Diese Kollektoren mit einer Gesamtfläche von mehr als 130.000 Quadratmetern richten sich permanent nach dem Stand der Sonne aus. Der Standort Kuraymat profitiert dabei von einer durchschnittlichen Sonneneinstrahlung von mehr als 2.400 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr.

Bis 2020 ca. 20 % aus EE

Die ägyptische Wirtschaft wächst deutlich. Nach einer Zunahme um rund 2% in den Jahren 2011 bis 2014 ist für 2015 und 2016 laut IWF ein Plus von rund 4% zu erwarten. Die Geschäftsmöglichkeiten in Ägypten sind vielfältig. Ein entscheidender Treiber für Investitionen war die internationale Egypt Economic Development Conference (EEDC) im März 2015, die mit Investitionsabkommen in Höhe von mehr als 130 Mrd. US-Dollar endete. In diesem Rahmen verkündete die ägyptische Regierung den Bau einer neuen Hauptstadt für rund 44 Mrd. US-Dollar. Große Investitionsvorhaben sind auch in der Bauwirtschaft, dem Verkehrs- und Energiesektor sowie der Petrochemie geplant. Im September 2014 verkündete die Regierung Einspeisetarife für Solar- und Windenergie. Ägypten plant, bis 2020 rund 20 Prozent seiner Energieproduktion aus neuen und erneuerbaren Energien zu beziehen. (Quelle: Ghorfa)

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