16,4 Mrd € für Bildung und Forschung

Kopernikus-Projekte – Energieforschung in vier großen Themenbereichen

Kein Wort wird über die Kopernikus-Projekte verloren. Diese Initiative ist auf zehn Jahre angelegt. Es geht dabei um Energieforschung in vier großen Themenbereichen, mit klarer Prioritätensetzung und mit einem Volumen von Hunderten von Millionen Euro. Das ist natürlich auch Klimaforschung. Sie können Erneuerbare hoch- und runterdeklinieren. Aber keiner weiß, wie ein Energienetz in Deutschland aussehen kann, wenn 80 Prozent der Energie aus Erneuerbaren kommen. Dafür brauchen wir Forschung, und wir haben sie angestoßen. Das ist perspektivisch ganz entscheidend, und dafür wollen wir auch einmal gelobt werden.

Letzte Woche fand der IT-Gipfel statt. Zentrales Thema war natürlich die Cybersicherheit, also die Sicherheit im Netz, die Sicherheit vor Angriffen. Die drei Kompetenzzentren zur IT-Sicherheitsforschung in Darmstadt, Saarbrücken und Karlsruhe, die vom Bund initiiert wurden, sind gerade international evaluiert worden, Frau Deligöz. Sie sind im EU-Bereich, also international, ausgezeichnet worden und so gut, dass wir sagen konnten: Das wird in den nächsten Jahren fortgesetzt. – Die in den Haushalt dafür eingestellte Summe wird nicht nur verdoppelt. Fast 40 Millionen Euro stellen wir jetzt für diesen Bereich zur Verfügung. Danach können wir entscheiden, ob wir gemäß Artikel 91 b des Grundgesetzes handeln oder anders vorgehen und das langfristig machen.

Die Software zum Beispiel, die in Darmstadt entwickelt wird, bietet Lösungen, die auf der ganzen Welt von Interesse sind. Ich denke zum Beispiel an die Beseitigung von Trojanern oder anderen Viren auf Smartphones. Hier gibt es handfeste Lösungen, die sofort zur Verfügung stehen.

BMBF Treiber bei Industrie 4.0

Ich komme zu Industrie 4.0. Ich glaube, dass unser Ressort hier der Treiber ist. Wir konzentrieren uns dabei keinesfalls nur auf die technologische Forschung. Diese gibt es aber natürlich. Ich denke zum Beispiel an die Interaktion von Mensch und Maschine. Dieses und andere Themen werden bearbeitet, aber es muss auch um Maßnahmen gehen, die sehr stark am Mittelstand orientiert sind.

Das Wirtschaftsministerium hat jetzt fünf Mittelstand-4.0-Kompetenzzentren gestartet. Wir möchten, dass die Mittelständler, wenn sie eine Idee haben und sich trauen, diese auch umzusetzen, keine Investitionen in ihre eigene Firma realisieren müssen, sondern die Möglichkeit haben, das, was sie sich vorstellen, an vorhandenen Testplätzen zu testen. Deswegen haben wir ein neues Programm gestartet. Wir geben dem Mittelständler Geld, und er kann entscheiden, wo er seine Innovation testen lassen will – bei einer Forschungsinstitution, bei einem Fraunhofer-Institut, bei Siemens, Bosch oder woanders –, um Innovationen in der Breite anzuregen und die Schwellenangst zu nehmen. Das muss uns in Deutschland gelingen. Ich glaube, Industrie 4.0, also „Ergebnisse auf den Hallenboden bringen“, „Arbeitswelt von morgen“ und so weiter, das sind Zukunftsthemen. Das ist das, was unser Land braucht, was unser Land ausmacht.

Förderkonzept Medizininformatik

Ein letzter Punkt aus dem breiten Förderstrauß, den wir in diesem Ministerium verantworten, ist das Förderkonzept Medizininformatik. Auf der einen Seite haben wir riesige Datenmengen in der Krankenversorgung, auf der anderen Seite gibt es Forschungsprojekte. Die Daten kommen aber nicht zusammen. Dieses Förderkonzept Medizininformatik, das erst einmal mit 100 Millionen Euro ausgestattet wurde, orientiert sich sehr stark an den Unikliniken, die aber andere mit ins Boot nehmen. Hier sind Versorgung und Forschung ja sozusagen in einer Hand. Durch dieses Konzept besteht die Möglichkeit, wirklich wichtige Erkenntnisse für die einzelnen Patienten zu gewinnen.

Der nächste Schritt wäre dann natürlich, dass man es, wenn es funktioniert – eine Voraussetzung dafür ist die Vergleichbarkeit der einzelnen Datensysteme –, auf das gesamte Bundesgebiet ausweitet. Das ist nicht mit 100 Millionen Euro zu bewältigen und dann auch keine Aufgabe, die dieses Ressort alleine zu bewältigen hat, sondern hier müssen die Krankenversorger und andere mitziehen.

Ich habe es selten erlebt, dass Forscher mit einem Konzept sehr zufrieden sind – sie haben immer noch Wünsche –, aber hier wurde unisono von allen, die ich im Medizin- und im Hightechbereich kenne – und ich kenne eine Menge –, gesagt: Das ist ein Programm, das punktgenau gebraucht wird. Die Idee dazu wurde gerade auch auf Drängen unserer Fraktion geboren, und die Entwicklung dieses Konzepts war auch die Leistung der Mitarbeiter meines Hauses.

Ich glaube, wir können aufgrund all dieser Punkte sagen, dass es uns nicht nur mit den Haushalten der letzten Jahre, sondern auch mit diesem Haushalt gelungen ist, im Bereich Bildung und Forschung Zeichen zu setzen. Damit haben wir ein Fundament für das gesellschaftliche und soziale Miteinander in diesem Land und auch für sozialen Wohlstand gelegt, sodass wir auch in der Lage sind, Flüchtlinge gut aufzunehmen und zu versorgen. Mit dem Haushalt des BMBF geben wir für diesen Aufgabenbereich ehrliche und sehr tragfähige Antworten.

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