BEE: Energiewende muss Wärmewende werden

Bundestag diskutierte über Gesetzentwurf zum Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) forderte anlässlich der ersten Lesung des Gesetzesentwurfs zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEwärmeG) am 18.12.2015 im Deutschen Bundestag, die Energiewende endlich zur Wärmewende zu machen. „Nach dem Klimavertrag von Paris muss die Politik ihre Entschlossenheit im Kampf gegen den weltweiten Klimawandel unter Beweis stellen und das Zeitalter fossiler Energien auch im Wärmemarkt beenden“, sagte BEE-Geschäftsführer Dr. Hermann Falk laut einer BEE-Mitteilung.

„Ohne den Ausstieg aus Heizöl und Erdgas bleibt das Ziel, die Erderwärmung auf maximal zwei Grad zu begrenzen, außer Reichweite. Auch der von der Bundesregierung geforderte nahezu klimaneutrale Gebäudebestand im Jahr 2050 rückt so in weite Ferne“, warnte Falk. Der BEE begrüßt daher den Vorstoß der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen und vieler anderer Akteure für die Gesetzesänderung. „Die Ausweitung der Nutzungspflicht Erneuerbarer Energien über Neubauten hinaus auf den Gebäudebestand ist für die Energiewende unerlässlich. Wir brauchen deutlich mehr Tempo beim Ausbau der Erneuerbaren Wärme und einen echten Kurswechsel weg von Öl, Kohle und Gas“, so Falk.

Erst Mitte November hatte das Bundeskabinett die Energieeffizienzstrategie Gebäude (ESG) und den zweiten Erfahrungsbericht zum EEWärmeG verabschiedet. „Das zuständige Bundeswirtschaftsministerium hat sich mit der Effizienzstrategie ehrlich gemacht: Mit den bestehenden Instrumenten sind die Energie- und Klimaziele im Wärmemarkt nicht zu erreichen. Nun gilt es, mit der nötigen Entschlossenheit die Ziellücke zu schließen“, betont Falk.

„Jetzt ist der Zeitpunkt für die Regierungskoalition gekommen, zu beweisen, dass es Schwarz-Rot mit dem Klimaschutz ernst ist.“ Nicht nur, dass das relative Ziel, bis 2020 den Anteil Erneuerbarer Wärme auf 14 Prozent am gesamten Wärmebedarf zu steigern, deutlich zu unambitioniert sei. Der Anteil sei auch nur deswegen gestiegen, weil sich die Berechnungsmethoden geändert hätten und die milde Witterung die Zielerreichung begünstige. EU-Vorgaben zur Erfassung des Zieles und zusätzliche biogene Brennstoffe, die dem Wärmesektor zugeschrieben wurden, erhöhten den Anteil von 9,9 auf nun 12,3 Prozent. „Der BEE wünscht sich das Ziel durch einen echten Zubau von Erneuerbaren Wärmeerzeugern zu erreichen, und nicht durch statistische Änderungen“, so Falk.

->Quelle: bee-ev.de